Ihre größten Erfolge feierte sie an der Seite von Heinz Rühmann, aber sie war nie die, die ihn am Ende bekommt, sondern stets die, die ihn verliert: Ihre Bindung mit "Quax, der Bruchpilot" (1941) ging ebenso zu Bruch wie die zu Max Pfeiffer mit den drei "f" in der "Feuerzangenbowle" (1943). Das war das Dilemma der Hilde Sessak: Sie wirkte immer ein wenig zu kantig, zu derb, zu modern. Davor schreckten die Männer wohl zurück, vor wie hinter der Kamera. Ihren Höhepunkt hatte sie mit diesem Rollenfach in der Kriegszeit, als starke, autarke Frauen gefragt waren. Im Nachkriegskino wurden ihr dagegen nurmehr Nebenrollen angeboten: bedrohliche, geheimnisvolle, wenn nicht schurkische Charaktere, "mit Aufseherinnen- oder Puffmutter-Charakter in diversen Gruselkrimis oder Melodramen im Prostituierten-Milieu", wie das so schön bei Wenigers "großen Personenlexikon des Films" heißt. Ihre letzten großen Auftritte hatte sie bei "Der Hexer" nach Edgar Wallace, aber auch im "Seitensprung-Report".
Außerdem trat die Sessak auch in der Komödie am Kurfürstendamm, im Renaissance-Theater und in Kabaretts auf und wirkte an TV-Filmen wie "Ich heirate eine Familie" und "Frau Jenny Treibel" mit. Am Gründonnerstag ist die Schauspielerin in Berlin im Alter von 87 Jahren gestorben.
zdr