Kratzputzflächen mit expressionistisch gestalteten Fenstereinfassungen, Gesimsen und Eckpfeilern aus rotem Porphyr: So präsentiert sich an der Stresemannstraße (Kreuzberg) das "Deutschland-Haus". Begonnen wurde der Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken 1926, beendet erst 1931. Er entstand nach einem Architektenwettbewerb und wurde im Garten des Prinz-Albrecht-Palais errichtet. Der Komplex, zu dem auch das elfgeschossige Hochhaus gehört, umfaßte seinerzeit noch einen Nordwestflügel von etwa der Ausdehnung des heutigen Eckhauses.

Bis 1935 erfolgten einige Erweiterungen. Die Anlage gilt heute als bedeutendes stadtplanerisches Dokument der 20er Jahre, bei der eine bauliche Verdichtung an den Verkehrsknotenpunkten üblich war. Geschaffen wurde der Bau von der Berliner Architektengemeinschaft Richard Bielenberg und Josef Moser. Sie schufen ab etwa 1905 nicht nur in Berlin viele Bank-, Geschäfts- und Wohnhäuser. "Bielenberg & Moser" tauchen zwar auch in den 30er Jahren noch als Entwurfsverfasser auf, doch der 1872 geborene Richard Bielenberg war bereits am 23. Juni 1929 gestorben. Moser lebte von 1872 bis 1963.