In Großbritannien wurden zwei mutmaßliche Islamisten aus Deutschland unter Terrorverdacht festgenommen. Die Konvertiten Robert B. (23) und Christian David E. (28) reisten am 15. Juli per Fähre über die britische Küstenstadt Dover nach Großbritannien ein.
Bei der Grenzkontrolle erklärten die beiden Deutschen, sie hätten ursprünglich geplant, von Brüssel aus mit dem Flugzeug nach Ägypten zu reisen. Da die Tickets zu teuer waren, seien sie stattdessen mit der Fährte nach Großbritannien gekommen.
Der britischen Polizei kamen die Aussagen von Robert B. und Christian E. suspekt vor. Sie verhaftete die Deutschen und durchsuchten ihr Gepäck. Dabei fand die Polizei ersten Berichten zufolge islamistisches Propaganda-Material sowie Computer und Speichermedien mit brisanten Dateien.
Zusammenarbeit mit Deutschland
Inzwischen heißt es von Seiten der britischen Polizei, die Verhaftung der beiden Konvertiten sei in nachrichtendienstlicher Zusammenarbeit mit den deutschen Kollegen erfolgt.
Robert B. und Christian E. sollen unter anderem Dokumente der jemenitischen al-Qaida bei sich geführt haben, darunter die Bombenbau-Anleitung „How to make a bomb in the kitchen of your mother“ und das englischsprachige Terror-Magazin „Inspire“. Auch ein Aufsatz des radikalen Predigers Anwar al-Awlaki mit dem Titel „39 Ways to support Jihad“ sollen die Deutschen bei sich geführt haben.
Der 23-jährige Robert B. soll erst vor wenigen Jahren zum Islam konvertiert sein. Sein Reisegefährte Christian E., ein bulliger Mann mit blonden Haaren und blauen Augen, trat hingegen offenbar bereits 2003 zum Islam über
Beide Männer erschienen zur Anhörung im Gerichtssaal des „Westminister Magistrates Court“. Ihnen wird vorgeworfen, Material besessen zu haben, das zur Vorbereitung und Ausführung von Terroranschlägen verwendet werden kann. „Diese Terror-Vorwürfe sind ziemlich ernst“, erklärte Ankläger Colin Gibbs gegenüber britischen Medien.
Der Haftbefehl gegen Robert B. und Christian E. gilt nach Informationen von Morgenpost Online noch bis zum 24.August. So lange bleiben die Terrorverdächtigen im Londoner Gefängnis Belmarsh inhaftiert.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte auf Nachfrage von Morgenpost Online, das Ministerium sei über die Festnahme der beiden deutschen Staatsbürger informiert. "Die Deutsche Botschaft in London bemüht sich um konsularische Betreuung der beiden Personen". Aus Gründen des Persönlichkeitsrechtes könne jedoch zur Identität der beiden Männer keine Angabe gemacht werden. Auch zu eventuellen Vorwürfen oder Umständen der Verhaftung könne man aktuell nichts sagen.