Kupjansk. Einst lebten hier 30.000 Menschen, jetzt 2000. Die Verbliebenen einer umkämpften Frontstadt erzählen von unbeschreiblichen Gräueltaten.
Ihor ist gestresst. Er packt hastig seine Waren zusammen, verkauft noch einen Karton mit Spraydosen an zwei Soldaten. In einer Stunde beginnt die Ausgangssperre in Kupjansk. "Das Leben hier ist wie eine Lotterie. Es kann dich jederzeit erwischen", sagt der 55-Jährige. Während er spricht, dröhnt auf der östlichen Seite vom Oskil, der die Stadt durchfließt, der Donner der Artillerie.