Berlin. Donald Trump steht vor Gericht. Das berüchtige Polizei-Fotoshooting blieb ihm erspart. Doch das Internet ist voller Fälschungen.
Bereits seit Wochen kursieren gefälschte Fotos von der Verhaftung Donald Trumps im Internet. Die Bilder zeigen etwa Polizeibeamte im vermeintlichen Nahkampf mit dem US-amerikanischen Ex-Präsidenten. Am Mittwoch stellte sich Trump den Strafverfolgungsbehörden in New York, wo ihm 34 Delikte zur Last gelegt werden. Beobachter hatten nicht mit spektakulären Verhaftungsbildern gerechnet. Dafür hatten viele auf den sogenannten Mugshot gehofft, auch Trump-Anhänger – doch vergeblich.
Künstliche Intelligenz: Im Netz kursieren Fälschungen von Trumps Mugshot
Die Bezirksstaatsanwaltschaft von New York City verzichtete auf die erkennungsdienstliche Maßnahme. Zwar wurden ihm Fingerabdrücke abgenommen, auf den großen Auftritt mit Handschellen, Verdächtigenfoto und vorübergehenden Zellenhaft wurde aber verzichtet. Kommentar: Anklage gegen Donald Trump: Ein Schuss, der nicht sitzt

Informationen der "New York Times" zufolge verfügt das Gerichtsgebäude in Manhattan nicht über die dafür notwendige technische Ausstattung. Zudem sei ein Polizeibild nicht nötig gewesen, weil das Gesicht des 45. US-Präsidenten weltweiten Wiedererkennungswert habe.
Trump in guter Gesellschaft: Mugshots von Prominenten
Stattdessen quillt das Netz über vor Fake-Mugshots von Donald Trump. Software-Programme erstellten auf Basis von künstlicher Intelligenz zahlreiche gefälschte Fahndungsfotos. Und die könnten dem Ex-Präsidenten sogar noch nützlich werden.
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Trump-Fans hofften vergeblich auf Mugshot – Konservative wittern Millionengeschäft
Bereits vorab war in konservativen Medien wie "Fox News" darüber spekuliert worden, ob sein Mugshot im Wahlkampf für die US-Präsidentschaft hilfreich sein könnte.
Stars wie Frank Sinatra und Elvis Presley hatten dem Verdächtigenfoto einen gewissen Sex-Appeal verliehen, 2014 katapultierte ein Mugshot das Bandenmitglied Jeremy Meeks über Nacht von der Gefängniszelle zu Weltruhm und einer Modelkarriere.
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Fotomontagen von Trump: Mal Opfermythos, mal Action-Held
Trump nahestehende Organisationen haben sich bereits Millionengewinne mit T-Shirts, Flaggen, Tassen und anderen Andenken mit seinem Konterfei als Gefangener ausgerechnet. Auch für Wahlkampfspenden könnte ein Mugshot ausgeschlachtet werden. Mehr zum Thema: USA: Das passiert, wenn Trump im Gefängnis Präsident wird
Sehr wahrscheinlich kommt es nun dazu, auch wenn es keinen offiziellen Mugshot gibt. Denn das Motiv wurde von Programmen wie "Midjourney v5" vielfach künstlich erstellt. Bereits während Trump die Anklageschrift am frühen Dienstagnachmittag verlesen wurde, schwappte eine erste Welle an Fake-Mugshots des 76-Jährigen über Twitter und anderen sozialen Plattformen.

Ganz neu ist das Phänomen nicht. Schon vor dem Gerichtstermin bot Trump auf der offiziellen Website für die Wahlkampfkampagne im nächsten Jahr ein T-Shirt mit seinem Mugshot an. Unabhängige Anbieter von Trump-Andenken handeln zudem bereits seit Jahren mit diversen Montagen, die nicht nur Mugshots, sondern Szenen aus Actionfilmen wie Rambo, Star Wars oder Jurassic Park mit Trumps Konterfei zeigen.
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