Berlin. Das lange Warten auf die Energiepauschale hat für Studierende und Fachschüler ein Ende: Mit dem 15. März können sie – nach einem halben Jahr Ungewissheit – den Antrag für die 200 Euro Einmalzahlung stellen. Wenn die Technik mitspielt. Denn für den Antrag ist ein sogenanntes BundID-Konto notwendig. Und die dazugehörende Internetseite des Bundesinnenministeriums (BMI) war am Mittwoch vorübergehend nicht mehr erreichbar.
Wer die Seite ansteuerte, wurde von einem knappen Infotext begrüßt. Die Website sei „auf Grund hoher Nachfrage derzeit nicht verfügbar“. Lastgrenze erreicht, Anmeldung unmöglich. „Bitte Versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.“ Man dankt für das Verständnis. Eine BundID, zwingend für den Antrag nötig, gab es damit zumindest zeitweise nicht.
Studentenwerk fordert funktionierende Technik
Ein Unding für das Deutsche Studentenwerk. Vorstandsvorsitzender Matthias Anbuhl sagte unserer Redaktion dazu: "Die Studierenden haben lange genug gewartet, ihre Leidensdruck ist hoch." Vielen stehe finanziell das Wasser bis zum Hals. "Umso wichtiger ist jetzt, dass die technischen Probleme beim Antragsportal rasch behoben werden, und die Antragstellung stabil läuft."
Die Einmalzahlung sei ursprünglich als Winterhilfe angekündigt worden und nun zu einem Frühlingsantrag geworden. Sie müsse nun " endlich rasch bei den Studierenden ankommen", sagte Anbuhl. Lesen Sie dazu auch: Energiepreispauschale: "Zu spät, zu wenig, zu kompliziert"
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Das sagt das Ministerium
Das BMI räumte unserer Redaktion gegenüber ein, dass die BundID-Seite am Vormittag zeitweise nicht erreichbar war und machte "technische Probleme bei einem externen Dienstleister" geltend. Mittlerweile laufe die Seite wieder stabil. Allerdings könne es "bei der Nutzung der eID-Funktion zeitweise nach wie vor noch zu Fehlern kommen". Man arbeite mit Hochdruck an daran, die technischen Probleme im Laufe des Tages zu lösen.
Zwar habe man die Kapazitäten auf BMI-Seite bei der BundID zum Stichtag "noch einmal stark erhöht". Nach Erkenntnissen des Ministeriums sei es aber zu technischen Problemen bei einem eingebundenen externen Dienst, dem eID-Service, gekommen was dann wiederum zu einer zusätzlichen Last auf die Webseite geführt habe.
Unter einem eID-Service verstehen Fachmenschen einen Dienstleister, der Server betreibt, die Online-Ausweisfunktion einbindet und Berechtigungszertifikate für eine Website verwaltet.
Wütende Reaktionen in den sozialen Medien
In den sozialen Netzwerken führte die Panne bei der Website des BMI zu teils wütenden, teils humorigen Reaktionen. Ein Twitter-User etwa beschwerte sich über die lange Wartezeit bis zur Auszahlung der 200 Euro und die nun nicht richtig funktionierende digitale Infrastruktur: "Stundenlange Warteschlangen, gecrashte Service. Stunde verschwendet, Danke!"
Ein anderer twitterte das Bild einer Kartoffel, die mit Computerbauteilen und Kabeln verziert ist, und schrieb dazu: "Der Server arbeitet auf Hochtouren."