Berlin/Genf. Russland ist bereit, das Getreideabkommen mit der Ukraine zu verlängern – allerdings zunächst nur für 60 Tage. Für diesen Zeitraum will das Moskauer Regime es der Ukraine weiter ermöglichen, Getreide über drei Häfen am Schwarzen Meer zu exportieren. Das geht aus einer Erklärung des stellvertretenden russischen Außenministers Sergei Verschinin hervor, die auf der Website der russischen Botschaft in Genf veröffentlicht wurde. Dort hatten Vertreter Russlands und der Vereinten Nationen über eine Verlängerung des Abkommens verhandelt.
Dieses wurde im Juli 2022 unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei abgeschlossen und sollte den Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer sicherstellen. Es hatte zunächst für 120 Tage gegolten und war einmal um 120 Tage verlängert worden. Diesen Samstag wäre das Getreideabkommen jedoch ausgelaufen. Die Vereinbarung war auch an Versprechen der UN gebunden, sich für die Erleichterung russischer Exporte einzusetzen. Lesen Sie auch den Kommentar: Warum Putin den Getreide-Deal nicht platzen lassen kann
Getreideabkommen: Verlängerung nach den 60 Tagen nur bei Eingeständnissen
Ob nach den 60 Tagen eine weitere Verlängerung folgt, mache Russland laut Verschinin von Fortschritten bei diesen Exportgeschäften abhängig. Es müssten unter anderem Bankzahlungen, Transportlogistik und Versicherungen erleichtert werden. Moskau besteht auch auf die Wiedereröffnung der russischen Pipeline für Ammoniak, die durch die Ukraine führt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland im Februar 2022 ist diese nicht mehr in Betrieb. (dpa/oli)
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