USA: Wintersturm tötet über 50 Menschen – "Bergen immer noch Tote"
"Bergen immer noch Tote"
Über 50 Tote: Wintersturm begräbt Teile der USA unter Schnee
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Mehr als 30 Tote durch Wintersturm in den USA an Weihnachten
Mehr als 30 Tote durch Wintersturm in den USA an Weihnachten
Durch den Wintersturm in den USA sind mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. In Buffalo im US-Bundesstaat New York konnten Rettungsdienste einige Bezirke nicht erreichen. Zahlreiche Menschen sitzen in ihren von Eis und Schnee bedeckten Häusern fest.
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Ein massiver Wintersturm hat Teile Nordamerikas ins Chaos gestürzt. Allein in den USA kamen dabei mindestens 50 Menschen ums Leben.
Washington.
Die USA wurde in den vergangenen Tagen vom Wintersturm "Elliott" getroffen
Das Tief sorgt für Stromausfälle in Millionen Haushalten
Mehr als 50 Menschen sollen getötet worden sein
US-Präsident Biden twittert seine Anteilnahme
Der arktische Wintersturm "Elliott" hat die USA am Weihnachtswochenende schwer getroffen. Extreme Kälte, starker Schneefall und Eis führten zu Stromausfällen, gestrichenen Flügen und zahlreichen Unfällen. Wie der Sender ABC berichtet, seien mindestens 51 Menschen gestorben, NBC berichtet sogar von 56 Todesopfern.
Besonders betroffen war die Region rund um die Großen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada. Allein im Bezirk Erie County um den Erie-See im Bundesstaat New York kamen 27 Menschen ums Leben, wie Marc Poloncarz, der Verantwortliche des Bezirks, mitteilte. Die Rettungskräfte waren dort teilweise sehr stark überlastet.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Die Behörden rechneten am Dienstag mit weiteren Opfern, die unter den Schneemassen begraben sein sollen. "Leider bergen wir noch immer Tote", sagte der Polizeichef der am stärksten betroffenen Stadt Buffalo, im Westen des Bundesstaates New York, dem Fernsehsender CNN.
Wintersturm in USA: Weitere Schneefälle erwartet
Kathy Hochul, die Gouverneurin des Bundesstaats, sprach von einem "historischen Schneesturm". Zudem warnte sie vor weiteren Schneefällen in der stark betroffenen Stadt Buffalo. "Der Sturm lässt nach, aber wir sind noch nicht über den Berg", schrieb sie auf Twitter. Sie rief die Menschen auf, kein Risiko einzugehen und zuhause zu bleiben.
Auch US-Präsident Joe Biden äußerte sich auf Twitter und versprach Hochul, dem Bundesstaat alle verfügbaren Ressourcen zukommen zu lassen, die benötigt werden. Zudem schrieb er: "Mein Herz ist bei denjenigen, die an diesem Feiertagswochenende geliebte Menschen verloren haben."
I spoke with @GovKathyHochul to get an update on the extreme winter weather hitting New York. We stand ready to make sure they have the resources they need to get through this.
My heart is with those who lost loved ones this holiday weekend. You are in my and Jill’s prayers. pic.twitter.com/Lt6eZ1YJR5
Bereits im Vorfeld hatten US-Medien unter Berufung auf Wetterexperten vor der möglichen Entstehung eines besonderen und schweren Sturms, eines sogenannten "Bombenzyklons", gewarnt. Der Begriff bezeichnet einen Sturm, der sehr schnell an Stärke zulegt, wobei der zentrale Luftdruck um mindestens 24 Millibar binnen 24 Stunden abfällt.
Der US-Wetterdienst hatte Reisende am Weihnachtswochenende zu äußerster Vorsicht aufgerufen und vor sogenannten Whiteout-Bedingungen, also stark eingeschränkter Sicht und Orientierung durch den Schnee, gewarnt.
An den Flughäfen gab es chaotische Szenen. Vor allem Passagiere im Norden, rund um die großen Seen, mussten Reisen absagen. Die Flughäfen in Chicago und Detroit gehören zu den wichtigsten Drehkreuzen des Landes. Inzwischen hat sich der Flugverkehr wieder weitestgehend stabilisiert.
Wie gefährlich Kälteeinbrüche dieser Art in den USA sein können, zeigte sich im Februar 2021 im Bundesstaat Texas, im Süden der USA. Damals brach wegen der plötzlichen Kälte das Stromnetz zusammen, Gaspipelines froren ein und Kraftwerke mussten abgeschaltet werden. Millionen Menschen blieben in der eisigen Kälte teils tagelang ohne Strom, etliche kamen ums Leben. (fmg/dpa/afp)