Berlin. Die Trump-Administration sorgt für Unsicherheit, auch über die Grenzen der USA hinweg. Jeder zweite Deutsche sieht die USA als Bedrohung für die Sicherheit in Europa. Damit liegen die Vereinigten Staaten noch vor Russland.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Regionalbüros der Friedrich-Ebert-Stiftung für Zusammenarbeit und Frieden in Europa. Die Erhebung mit dem Titel „Sicherheitsradar 2019: Weckruf für Europa“ wird auf der Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar vorgestellt. Der „Spiegel“ berichtet darüber vorab.
Mehr als die Hälfte will mehr Geld für Verteidigung
Die Deutschen halten die USA unter Präsident Donald Trump laut der Umfrage für deutlich gefährlicher als Russland (33 Prozent). Beide Länder hatten vor wenigen Tagen angekündigt, aus dem INF-Abrüstungsvertrag aussteigen zu wollen. Das hatte die Sorge um ein Wettrüsten wie zu Zeiten des Kalten Krieges genährt.
Für die Verschlechterung der Sicherheitslage in Europa machen die Deutschen laut der Umfrage auch die Erweiterung der Nato (50 Prozent) und der EU (41 Prozent) verantwortlich.
Um die unsichere Lage besser im Griff zu haben, sind mit 54 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten dafür, das Budget für die Verteidigung aufzustocken.
Die Nato hatte Deutschland erst kürzlich wegen der Verteidigungsausgaben ermahnt. Das Verteidigungsbündnis drängt Deutschland, die Verteidigungsausgaben weiter zu erhöhen und damit frühere Zusagen einzuhalten. In der Finanzplanung des Bundes für die nächsten Jahre klafft überraschend ein Milliardenloch, das könnte auch die Bundeswehr treffen.
70 Prozent der Bürger hierzulande finden, dass Deutschland eine aktive Rolle bei der Lösung internationaler Krisen spielen solle.
Die Umfrage wurde auch in Frankreich, Lettland, Polen, Russland, Serbien und der Ukraine durchgeführt. (sdo)