Bundeskanzler
Helmut Schmidts 100. Geburtstag – sein Leben in Bildern
Er war Krisenmanager, Superminister und von 1974 bis 1982 Bundeskanzler – doch auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik genoss Helmut Schmidt über Parteigrenzen hinweg großes Ansehen. Der Sozialdemokrat, der am 10. November 2015 im Alter von 96 Jahren starb, galt bis an sein Lebensende als politische Instanz.
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Als Herausgeber der „Zeit“, als Autor zahlreicher politischer Bücher und gelegentlich als Gast in einer Talkshow mischte sich Schmidt weiterhin in öffentliche Debatten ein. Für viele seiner Anhänger war er der „ewige Bundeskanzler".
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Rückblick: Helmut Schmidt im Frühjahr 1940 als Leutnant der Luftwaffe. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft schloss sich der Diplom-Volkswirt 1945 der SPD an.
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1942 heiratete Schmidt Hannelore Glaser, genannt Loki. Sie starb im Jahr 2010.
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Als Innensenator von Hamburg erwarb sich Schmidt den Ruf als Krisenmanager. Während der Sturmflut 1962 koordinierte er die Einsätze der Rettungskräfte. Hier ist Helmut Schmidt im Dezember 1962 bei der Verleihung von Medaillen an Soldaten der Bundeswehr zu sehen, die bei der Flut geholfen hatten.
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Am 16. Mai 1974 wird Helmut Schmidt (stehend links) mit 267 von 492 Stimmen zum Bundeskanzler gewählt. Einer der ersten Gratulanten ist sein Vorgänger Willy Brandt. In der Mitte steht die SPD-Größe Herbert Wehner.
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Zwei Bundeskanzler und Staatsmänner: Mit Willy Brandt (r.) verband Helmut Schmidt eine enge, aber schwierige politische Freundschaft. Nach Brandts Rücktritt 1974 wurde Schmidt sein Nachfolger. Auf dem Foto zwischen den beiden: Schmidts Ehefrau Loki.
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Auf dem Höhepunkt seiner Macht: Helmut Schmidt legt 1976 nach seiner erneuten Wahl zum Bundeskanzler im Bundestag den Amtseid ab.
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Mit den Großen der politischen Welt auf Du und Du. Hier empfängt Helmut Schmidt 1985 als ehemaliger Kanzler den früheren US-Präsidenten Gerald Ford in Hamburg.
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Bundeskanzler Helmut Schmidt empfängt im März 1979 den ägyptischen Staatspräsidenten Anwar el Sadat in Bonn. Sadat hatte kurz zuvor den historischen Friedensvertrag mit Israel abgeschlossen.
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Der Mann mit der Zigarette: Schmidt auf dem Wahlparteitag der SPD am 9. Juni 1980 in Essen.
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Nach einem konstruktiven Misstrauensvotum im Bundestag gibt Helmut Schmidt die Kanzlerschaft am 1. Oktober 1982 weiter. Nachfolger von Schmidt wird Helmut Kohl (CDU).
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Schmidt und Kohl in vertrauter Atmosphäre auf dem Bundespresseball 1974.
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Auch wenn ihm seit Jahren das Hörvermögen immer mehr verloren ging, nahm Helmut Schmidt weiterhin gelegentlich an öffentlichen Veranstaltungen teil.
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Nach seinem Ausscheiden aus dem Kanzleramt 1982 wechselte Helmut Schmidt bald als Herausgeber zur Wochenzeitschrift „Die Zeit“. In dem Blatt meldete er sich regelmäßig mit Kommentaren und Analysen zu Wort.
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So ausgelassen sah man Helmut Schmidt nur selten. Das Foto zeigt ihn bei einem Besuch der nach seiner Ehefrau benannten Loki-Schmidt-Schule in Hamburg, wo er mit Kindern herumalberte.
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Über Jahrzente ein glückliches Paar: Helmut Schmidt und seine Frau Loki, hier bei einem Empfang im Jahr 2001 mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (l., SPD).
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Loki Schmidt starb am 21. Oktober 2010. Bei der Trauerfeier im Hamburger „Michel“ (St. Michael) am 1. November 2010 zeigte sich Helmut Schmidt tief bewegt. Seine Tochter Susanne begleitete ihren Vater bei dieser Trauerfeier und auch während seiner letzten Tage.
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Helmut Schmidt wäre heute 100 alt geworden. Zum Geburtstag findet eine Andacht im Hamburgstatt. Nicht nur für Politik war er bekannt.
Berlin.
Heute wäre er 100 Jahre alt geworden – der Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt hätte heute Geburtstag gehabt. Ein Jahrhundert nach seiner Geburt wurde unter anderem in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis dem Verstorbenen gedacht.
Helmut Schmidt ist am 10. November 2015 gestorben. Bundesweit bekannt wurde Schmidt durch sein entschiedenes Handeln als Hamburger Polizeisenator während der Flutkatastrophe 1962. Mehrfach, so erzählte er rückblickend, habe er damals seine Kompetenzen bis hin zum Verfassungsbruch überschritten.
Ärger mit der Partei – und eine stets sofort zu befriedigende Sucht
Morgenpost von Christine Richter
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Anfang der 80er dann wollten große Teile seiner eigenen Partei Schmidt nicht mehr folgen, als er den Nato-Doppelbeschluss zur Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen entschieden unterstützte und für die Energieversorgung auf die Atomkraft setzte.
Konrad Adenauer (*5. Januar 1876, † 19. April 1976) war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er bekleidete das Amt von 1949 bis 1963, galt als Vater des Wiederaufbaus nach dem Krieg. Der Bundeskanzler ist in Deutschland die politisch mächtigste Figur. Wir zeigen alle Amtsinhaber seit der Gründung der Bundesrepublik.
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Von 1951 bis 1955 war Adenauer zudem Außenminister und ließ in dieser Funktion vor allem die Beziehungen zu Frankreich und den USA wieder aufleben. Adenauer war Mitbegründer der CDU und ab 1950 für 16 Jahre Parteichef.
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Ludwig Erhard (*4. Februar 1897, † 5. Mai 1977) war von 1963 bis 1966 Bundeskanzler. Zuvor hatte er 14 Jahre an der Spitze des Wirtschaftsministeriums gestanden und das Wirtschaftswunder maßgeblich mit angeschoben.
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Als Kanzler blieb er in vielen Fragen glücklos und trat schon nach etwas mehr als drei Jahren zurück. Auch den CDU-Vorsitz hatte er nur kurz inne: von März 1966 bis Mai 1967.
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Kurt Georg Kiesinger (*6. April 1904, † 9. März 1988) wurde 1966 nach acht Jahren als baden-württembergischer Ministerpräsident ins Kanzleramt gewählt. Er war der erste Kanzler, der mit einer Großen Koalition regierte. Seine Amtszeit war die kürzeste aller bisherigen Kanzler.
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Bei der Bundestagswahl 1969 blieb seine CDU zwar stärkste Kraft, musste die Regierung aber an eine sozialliberale Koalition abtreten. Kiesinger ging die FDP nach deren Absage an die CDU hart an und wurde dafür harsch kritisiert. Auch seine Vergangenheit als NSDAP-Mitglied wurde immer wieder kritisch beäugt.
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Willy Brandt (*18. Dezember 1913, † 8. Oktober 1992) war der erste Bundeskanzler aus den Reihen der SPD, deren Vorsitzender er von 1964 bis 1987 war. Im Kabinett Kiesinger war er zuvor als Außenminister und Vizekanzler tätig, bis 1957 war er Regierender Bürgermeister von Berlin gewesen.
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In seiner Zeit als Kanzler von 1969 bis 1974 sorgte Brandt vor allem für eine Annäherung an die Staaten des damaligen Ostblocks – eine erste Entspannung in Zeiten des Kalten Kriegs.
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Weltberühmt wurde sein „Kniefall von Warschau“ am 7. Dezember 1970 am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos , mit dem er in der polnischen Hauptstadt um Vergebung für die NS-Verbrechen bat. Für seine Entspannungspolitik erhielt der Brandt 1971 den Friedensnobelpreis. Wegen der Affäre um den Kanzleramtsspion Günter Guillaume trat er im Mai 1974 zurück.
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Helmut Schmidt (*23. Dezember 1918, †10. November 2015) übernahm ab 1974 für acht Jahre den Chefposten im Kanzleramt. Zuvor der SPD-Politiker von 1969 bis 1972 Verteidigungsminister, danach für zwei Jahre Finanzminister. In seine Amtszeit fielen einige wirtschaftliche Krisen, denen er unter anderem mit der Gründung des „Weltwirtschaftsgipfels“ begegnete.
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Im Kampf gegen die RAF-Terroristen setzte der Mann mit der Zigarette ab 1975 auf eine unnachgiebige Linie, die ihm vor allem Kritik der Opfer-Familien einbrachte. Sein in Schmidts eigener Partei hoch umstrittenes Engagement für den „Nato-Doppelbeschluss“, der die Stationierung von Atomwaffen in Deutschland als Gegengewicht zur sowjetischen Nuklearmacht vorsah, ließ die sozialliberale Koalition schließlich zerbrechen.
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Helmut Kohl (*3. April 1930, †16. Juni 2017) absolvierte die bislang längste Amtsperiode als Bundeskanzler: von 1982 bis 1998. Zuvor, von 1969 bis 1976, hatte der CDU-Politiker als Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz regiert. In den Siebzigerjahren war Kohl mitverantwortlich für einige Kursänderungen in der CDU, deren Vorsitzender er von 1973 bis 1998 war.
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In seine Kanzlerschaft fiel die deutsche Wiedervereinigung, er gilt bis heute als „Kanzler der Einheit“. In der Kritik stand er am Ende seiner politischen Laufbahn wegen der CDU-Spendenaffäre, die ihn letztlich auch den Ehrenvorsitz seiner Partei kostete.
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Gerhard Schröder (*7. April 1944) wurde 1998 nach acht Jahren als niedersächsischer Ministerpräsident zum Bundeskanzler gewählt. Der Sozialdemokrat blieb bis 2005 im Amt und an der Spitze der ersten rot-grünen Bundesregierung. Seine Regierung schickte erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder deutsche Soldaten in einen bewaffneten Konflikt – zur Befriedung des Kosovo.
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Seine zweite Amtszeit „verdiente“ sich Schröder vor allem mit dem Krisenmanagement beim Elbe-Hochwasser 2002. Aus seiner Kanzlerschaft ging die Agenda 2010 hervor, aus der vor allem die „Hartz-Reformen“ bekannt sind. Die Agenda war seiner Zeit so umstritten und brachte ihm so viel Widerstände ein, dass er für 2005 eine vorgezogene Bundestagswahl ansetzte, die Rot-Grün verlor.
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Mit Angela Merkel (*17. Juli 1954) kam 2005 die erste Frau an die Spitze der Bundesregierung. Zunächst regierte die Christdemokratin von 2005 bis 2009 in einer Großen Koalition mit der SPD, nach der Wahl 2009 mit einem Bündnis aus CDU und FDP – und seit 2013 wieder mit der SPD.
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Zuvor hatte sie als Ministerin für Frauen und Jugend (1991 bis 1994) sowie als Umweltministerin (1994 bis 1998) gearbeitet. Seit April 2000 ist Merkel Bundesvorsitzende der CDU.
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Nach dem Ja zur Großen Koalition ist Merkel am 14. März, sechs Monate nach der Bundestagswahl, zum vierten Mal wiedergewählt worden. In einem Weißen Blazer (bei den ersten Ernennungen trug sie einen schwarzen Blazer) legte sie Eidesformel ab.
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Neben seinen politischen Entscheidungen war er vor allem vor seine Nikotin-Abhängigkeit bekannt. Er rauchte viel, oft und uneingeschränkt überall. (ses/dpa)