„Haben uns alle drei geirrt“ – die Maaßen-Krise in Zitaten
Koalitionsstreit
„Haben uns alle drei geirrt“ – die Maaßen-Krise in Zitaten
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SPD-Chefin Andra Nahles hatte Innenminister Horst Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel um eine Neuverhandlung im Fall Maaßen gebeten.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Seit zwei Wochen diskutiert das Land über den Maaßen und seine umstrittene Äußerung zu Chemnitz. Eine Dokumentation der Schlüsselsätze.
Berlin.
Es begann Anfang September mit einem Zitat in der „Bild“ – und es endete als schwere Koalitionskrise: Die Sätze von Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen zu den Vorfällen in Chemnitz – und was daraus folgte.
• „Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist. Nach meiner vorsichtigen Bewertung sprechen gute Gründe dafür, dass es sich um eine gezielte Falschinformation handelt, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken.“ (7.9., Maaßen in der „Bild“)
• „Worauf er das stützt, weiß ich nicht.“ (7.9., Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU))
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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• „Herr Maaßen sollte, statt öffentlich zu spekulieren, Beweise darlegen. Seine Aufgabe ist es, Verfassungsfeinde zu enttarnen und zu stellen, und er bewirkt mit seinen Äußerungen das Gegenteil, wenn er sie nicht unmittelbar belegen kann.“ (7.9., Die SPD-Chefin Andrea Nahles)
• „Kein einziges Mal ist ein Interview von mir so seziert worden wie mein Zitat in der „Bild“-Zeitung. Kein einziges Mal hat mich eine derartige Welle aus Missverständnis und Kritik erreicht, dabei hat dies durchaus einen Vorlauf. Ich werde und möchte mich daran nicht gewöhnen, aber die eine oder andere Wendung würde ich heute anders formulieren und eine vielleicht weglassen“. (12.9., Maaßen vor dem Innenausschuss)
• „Ich habe dem Innenausschuss mitgeteilt, dass ich aufgrund seiner Darstellung des Berichts und der Diskussion für personelle Konsequenzen keinen Anlass sehe.“ (12.9., Horst Seehofer)
• „Sollte der Verfassungsschutzpräsident im Amt bleiben, kann die SPD nicht einfach so in der Regierung weiterarbeiten.“ (13.9., Kevin Kühnert, Chef der SPD-Jugendorganisation Jusos)
• „Die sogenannte Einigung im Fall Maaßen ist ein Witz – besser noch ein Schmierentheater und wir machen da auch noch mit!“ (18.9., der bayerische SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post)
• „Die SPD sollte diese Bundesregierung nicht opfern, weil Horst Seehofer einen Beamten anstellt, den wir für ungeeignet halten.“ (19.9., Andrea Nahles in einem Brief an die SPD-Mitglieder)
• „Wir haben uns alle drei geirrt.“ (21.9., Andrea Nahles)
"Wir haben uns geirrt" – Fall Maaßen wird nachverhandelt
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