GroKo

Warum Juso-Chef Kühnert der CDU den Stinkefinger zeigt

Juso-Chef Kevin Kühnert hat mit dem „SZ Magazin“ über die CDU gesprochen. Und im Ohne-Worte-Interview ein überdeutliches Statement gesetzt.

Juso-Chef Kevin Kühnert hat mit dem „SZ Magazin“ über die CDU gesprochen. Und im Ohne-Worte-Interview ein überdeutliches Statement gesetzt.

Foto: Sebastian Willnow / dpa

Politische Gegner nennen ihn „den niedlichen Kevin“. Das will der Juso-Chef nicht stehenlassen. Und zeigt im Gespräch den Stinkefinger.

Berlin.  Peer Steinbrück, Sigmar Gabriel – und nun Kevin Kühnert. Der Stinkefinger scheint in der SPD inzwischen fast schon Tradition zu haben: Nach dem Kanzlerkandidaten Steinbrück von 2013 (auch im „SZ Magazin“) und dem ehemaligen SPD-Chef Gabriel (bei einer Wahlkampfveranstaltung mit rechten Demonstranten) zeigt nun auch der Juso-Chef den Mittelfinger zu einem besonderen Gruß.

Im „SZ Magazin“ an diesem Freitag ist er Protagonist des Ohne-Worte-Interviews, in dem er wie in dem Format üblich nur mit Gestik und Mimik auf die Fragen der Redaktion antwortet. Ein Redakteur des Magazins hat die provozierende Frage samt Antwort auf Twitter gepostet: „In CDU-Führungsrunden nennt man Sie offenbar ,den niedlichen Kevin’. Einverstanden?“

Kevin Kühnert selbst beschreibt die Geste als „Gruß an die CDU“. Das Unionslager kritisierte den Juso-Chef in den vergangenen Tagen scharf wegen seiner Kampagne gegen die große Koalition. Der designierte bayerische Ministerpräsident Markus Söder sagte am Aschermittwoch auf die Frage im ZDF-„Morgenmagazin“, ob Kühnert nicht recht habe mit der Forderung, die SPD müsse erst in der Opposition zum Zwerg werden, um dann wieder ein Riese zu werden: „Einmal Zwerg, immer Zwerg.“

Kühnert lehnt die GroKo kategorisch ab. Bis zum 25. Februar tourt der Juso-Chef mit einer „No-GroKo-Kampagne“ durchs Land. 463.723 Sozialdemokraten können sich am SPD-Mitgliederentscheid über die große Koalition beteiligen. Das Ergebnis will sie voraussichtlich am 4. März verkünden. (les/dpa)

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