Porno-Darstellerin: Ich erinnerte Donald Trump an Ivanka
US-Präsident
Porno-Darstellerin: Ich erinnerte Trump an seine Tochter
| Lesedauer: 3 Minuten
Dirk Hautkapp
Applaus für den Vater: Donald Trump mit Tochter Ivanka.
Foto: Ron Sachs / imago/ZUMA Press
Die Enthüllungen von Stephanie Clifford bringen US-Präsident Trump in Bedrängnis. Vor allem ein Vergleich ist für ihn sehr peinlich.
Washington.
„Wenn Ivanka nicht meine Tochter wäre, würde ich vielleicht eine Beziehung mit ihr haben“. Der allgemein als anzüglich verstandene Satz, den Donald Trump im März 2006 im US-Fernsehen sagte, kurz vor seinem einjährigen Amtsjubiläum im Weißen Haus besonders schrill nach.
Denn: In einem Interview mit dem amerikanischen Magazin „InTouch“ berichtet die bekannte Porno-Darstellerin Stephanie Clifford (Künstlername: „Stormy Daniels“) detailliert bis in die trumpschen Schlüpferfarben über eine sexuelle Beziehung mit dem heutigen Präsidenten. Clifford wörtlich: „Er sagte mir einmal, dass ich jemand bin, mit dem zu rechnen sei, hübsch, klug, genau wie seine Tochter.“
Ein Verweis auf Ivanka Trump, der in US-Medien wie in sozialen Netzwerken „Entsetzen“ bis „Kopfschütteln“ auslöste.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
Hinter den Kulissen der Politik - meinungsstark, exklusiv, relevant.
Fall blieb jahrelang unter der Decke
Die Affäre Trumps mit Clifford soll – einvernehmlich – 2006 begonnen haben. Kurz nachdem Trumps dritte Ehefrau und heutige First Lady, Melania, Sohn Barron zur Welt gebracht hatte. Bis 2010 habe der Kontakt bestanden. Der Fall blieb jahrelang unter der Decke. Bis vor kurzem ausgerechnet das sonst Trump-freundliche „Wall Street Journal“ die Sache mit einem bemerkenswerten Schlenker ausgrub.
„Stormy Daniels“ soll kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 rund 130.000 Dollar von Donald Trump kassiert haben. Mit dem Schweigegeld sollte sichergestellt werden, dass der Seitensprung nicht an die Öffentlichkeit gerät. Trump stand zu dieser Zeit wegen seiner großmäuligen Äußerungen, er können jeder Frau zwischen die Beine greifen, wenn er wolle, enorm unter Druck.
Trumps Anwalt bestreitet Affäre
Trumps Anwalt Michael Cohen streitet die aktuell in vielen großen US-Medien verbreiteten Schilderungen der 38-jährigen Blondine in schriftlichen Stellungnahme ab. Tenor: hat nicht stattgefunden, alles erfunden.
Nichts als die Wahrheit! Trump verleiht "Fake News Awards"
Nichts als die Wahrheit! Trump verleiht "Fake News Awards"
Als die Porno-Darstellerin noch nicht zur Verschwiegenheit verpflichtet war, hörte sich das anders an. 2011 zeichnete Clifford gegenüber „InTouch“ (nach bestandenem Lügendetektortest) das von einem Freund und ihrem Ex-Ehemann bestätigte Panorama einer außerehelichen Liaison mit dem Mann, der heute Amerikas Präsident ist.
Clifford: Trump bot mir eine Rolle an
Trump soll sie bei einem Golf-Turnier in Lake Tahoe/Kalifornien auf sein Zimmer eingeladen haben. Er sei so beeindruckt von ihr gewesen, dass sie ihn fast wie eine „Puppe“ hätte dirigieren können. Der Sex mit sei nicht zum Niederknien gewesen. Tenor: Schema F.
Beim Akt habe sie gedacht: „Bitte versuch nicht, mich zu bezahlen.“ Trump habe ihr eine Rolle in seiner Fernsehshow „The Apprentice“ in Aussicht gestellt. Dazu kam es aber nie.
Das erste Jahr von Präsident Trump in 6 Zahlen
Das erste Jahr von Präsident Trump in 6 Zahlen
Schweigegeld gezahlt
Gleichlautende Aussagen will der Chefredakteur des Online-Magazins Slate, Jacob Weisberg, von der Darstellerin bekommen haben. Demnach hatte der in Porno-Kreisen bekannte Jurist Keith Davidson mit Trumps Anwalt Michael Cohen die Modalitäten für die Schweigegeldzahlung ausgehandelt. Weil Trump aber bis kurz vor der Wahl nicht gezahlt habe, sei das Starlet bereit gewesen, ihre Bettgeschichten mit Journalisten zu teilen.
Von Fox News über Daily Beast bis Slate saßen mehrere Medien damals auf der Geschichte. Warum es nicht zur Veröffentlichung kam? „Es war nicht wasserdicht beweisbar“, sagte Slate-Chef Weisberg sinngemäß. Trump persönlich hat sich noch nicht zu der Angelegenheit geäußert.