Eklat

Hamburger Linke-Politikerin sucht „antideutsche“ Filme

| Lesedauer: 2 Minuten
Patrick Schlos
Die Hamburger Linke-Politikerin Sarah Rambatz steht wegen eines Aufrufs auf Facebook unter Druck.

Die Hamburger Linke-Politikerin Sarah Rambatz steht wegen eines Aufrufs auf Facebook unter Druck.

Foto: Marcelo Hernandez

Der Facebook-Aufruf einer Hamburger Linke-Politikerin sorgt für Wirbel. Darin suchte sie „grundsätzlich alles, wo Deutsche sterben.“

Hamburg.  Im Hamburger Landesverband der Partei Die Linke rumort es: Grund ist ein Posting, das von der Bundessprecherin der Linksjugend und Hamburger Bundestagskandidatin für die Partei Die Linke, Sarah Rambatz, stammen soll und das aktuell in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter geteilt wird. Bei dem Posting in einer Facebook-Gruppe bittet die Hamburger Politikerin offenbar andere Mitglieder um „antideutsche“ Filmempfehlungen und „grundsätzlich alles, wo Deutsche sterben.“

Als Reaktion auf das Bekanntwerden ihres Postings beendet die 24-Jährige nun nach einer Aussprache mit ihrer Partei den Wahlkampf und verzichtet auf alle weiteren Aktivitäten im Rahmen der Kandidatur - auch wenn die Politikerin aus wahlrechtlichen Gründen zumindest formal auf der Kandidatenliste verbleiben wird.

Landesverband: Sarah Rambatz wird massiv bedroht

Der Hamburger Landesverband der Linken hat zu dem Vorfall mittlerweile Stellung bezogen und sich von den Aussagen seiner Kandidatin distanziert: „Wir missbilligen die Äußerungen. So ein Gedankengut hat in der Linken nichts verloren. Wir haben deshalb das Gespräch gesucht und haben uns darauf geeinigt, dass Sarah Rambatz im Falle einer Wahl auf das Mandat verzichten wird und ab sofort auch keinen Wahlkampf mehr führt“, sagt der Hamburger Linken-Pressesprecher Martin Wittmaack .

Die Kandidatin selbst wollte sich nach Aussage von Wittmaack nicht mehr persönlich zu dem Vorfall äußern: „Sie und ihre Familie sind aus der rechten Ecke massiv bedroht worden. Deshalb verzichtet Sarah Rambatz auf weitere Öffentlichkeit.“

Rambatz: „Es war eine dumme, unbedachte Aktion“

Gegenüber Parteifreunden hat sich Rambatz dann aber doch erklärt: „Sicherlich war es eine dumme, unbedachte Aktion, die mir in dieser Form kein zweites Mal passieren wird. Meiner Meinung nach ist die Überspitzung anhand der Wortwahl, die ich getroffen habe, deutlich geworden. Unabhängig davon akzeptiere ich aber, dass die Lesart bei vielen Menschen eine andere ist und nicht jeder diese Überspitzung verstanden hat.“

In Berlin äußerte ein Sprecher Der Linken die Absicht, der Hamburger Kandidatin einen Rücktritt nahelegen zu wollen: „Bei dem Posting der Genossin handelt es sich um eine seltene Geschmacklosigkeit. Wir werden der jungen Frau natürlich schon sagen, dass sie mal in einer ruhigen Minute in sich gehen sollte“, sagt Hendrik Thalheim. Allerdings, so der Sprecher, sei die Kandidatur der erst 24-jährigen Politikerin seiner Einschätzung nach ohnehin eher formaler Natur. Die Linke würde in der Hansestadt das nötige Quorum, das für einen Einzug der Fünftplatzierten in den Bundestag nötig wäre, voraussichtlich nicht erreichen.