Gleichberechtigung

Anliegen des Weltfrauentages ist leider noch immer aktuell

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Kerstin Münstermann
Mädchen entzünden am Dienstag, am Vorabend des Internationalen Frauentags, Kerzen in Kolkata (Indien), um auf das Thema „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam zu machen.

Mädchen entzünden am Dienstag, am Vorabend des Internationalen Frauentags, Kerzen in Kolkata (Indien), um auf das Thema „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam zu machen.

Foto: Kol- SM / dpa

Auch wenn die letzten Jahre Fortschritte gebracht haben: Bis zur Gleichstellung von Frau und Mann ist es noch immer ein weiter Weg.

Berlin.  Vor mehr als 100 Jahren gingen Frauen auf die Straße, um für das Wahlrecht und die Gleichstellung zu kämpfen. Deswegen wird am 8. März der Weltfrauentag gefeiert. Trotz vieler Fortschritte in den letzten fünfzehn Jahren sind es nach wie vor Mädchen und Frauen, die überdurchschnittlich unter Armut, Diskriminierung und Gewalt leiden. So ist beispielsweise jede dritte Frau weltweit während ihres Lebens mindestens einmal von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen, in manchen Ländern beträgt dieser Anteil sogar mehr als 70 Prozent.

Das „schwache Geschlecht“ ist es leider oft nach wie vor. Auch wenn der Kampf dagegen in schlechter entwickelten Ländern oft nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirkt, darf die Weltgemeinschaft nicht aufgeben, Mädchen den Zugang zu Schulen offenzuhalten. Auch wenn man es hierzulande nicht versteht, wenn Eltern – etwa in Afghanistan – ihre Mädchen nicht zur Schule schicken, weil ein Mann der Lehrer sein könnte, oder sie auf dem Schulweg Jungen begegnen.

Auch in Deutschland kann man etwas tun

Trotz allem Unbehagens ist es richtig, dass sich die Entwicklungshilfe darauf einstellt. Etwa durch die gezielte Ausbildung von weiblichem Fach- und Lehrpersonal. Deutschland erleichtert beispielsweise Frauen den Hochschulbesuch durch den Bau von Wohnheimen für Studentinnen. Damit wird Bildung sozial akzeptabel.

Aber auch hier in Deutschland kann man etwas tun: Etwa eine Null-Toleranz gegenüber Traditionen, die das Verstümmeln von Mädchen vorsehen und auch in Deutschland praktiziert werden. Aufklärung, das Stärken des Selbstbewusstseins. „Mensch Mädchen“ hieß in den 70er-Jahren eine Aufführung des Berliner Grips-Theaters. Darin ging es um die Emanzipation von Mädchen, ihr Rollenbild und das Recht, sich zu verteidigen. Auch wenn seitdem 40 Jahre vergangen sind – das Hauptanliegen bleibt aktuell.