Trauerfall

Guido Westerwelle im Alter von 54 Jahren an Krebs gestorben

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Guido Westerwelle, ehemaliger Vorsitzender der FDP und Ex-Außenminister, ist im Alter von 54 Jahren gestorben.

Guido Westerwelle, ehemaliger Vorsitzender der FDP und Ex-Außenminister, ist im Alter von 54 Jahren gestorben.

Foto: Hannibal HanschkeReuters

Guido Westerwelle ist tot. Der ehemalige FDP-Chef und Ex-Außenminister erlag am Freitag in der Kölner Uniklinik einem Krebsleiden.

Berlin.  Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle ist tot. Der frühere FDP-Vorsitzende starb am Freitag im Alter von 54 Jahren in der Universitätsklinik Köln an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung. Dies teilte seine Stiftung, die Westerwelle Foundation, in Berlin mit. Bei Westerwelle war im Juni 2014 – ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus dem Auswärtigen Amt – eine besonders schlimme Form von Blutkrebs diagnostiziert worden.

Auf der Homepage der Westerwelle-Stiftung war am Freitag ein Foto Westerwelles zusammen mit seinem Ehemann Michael Mronz zu sehen. Daneben steht: „Wir haben gekämpft. Wir hatten das Ziel vor Augen.Wir sind dankbar für eine unglaublich tolle gemeinsame Zeit. Die Liebe bleibt.“

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Bezahlinhalt) in einem Nachruf schreibt, war wohl eine Lungenentzündung der Grund für den Tod. Durch die Behandlung mit starken Medikamenten nach einer Knochenmarktransplantation war Westerwelles Immunsystem stark angegriffen.

Außenminister und Vizekanzler

Westerwelle gehörte seit den 1980er Jahren zu den prägenden Figuren der bundesdeutschen Politik. Nach vielen Jahren in der Opposition war er zwischen 2009 und 2013 Bundesaußenminister. In den ersten beiden Jahren der schwarz-gelben Koalition, bis zu seinem Rücktritt vom Amt des FDP-Chefs, war er auch Vizekanzler.

Über seine Krebserkrankung hatte Westerwelle auch ein Buch („Zwischen zwei Leben. Von Liebe, Tod und Zuversicht“) geschrieben, das er im vergangenen Herbst vorgestellt hatte. Damals gab es Hoffnung, dass er die Krebs-Erkrankung nach mehreren Chemotherapien und einer Stammzelltransplantation bewältigen könnte. Im Dezember musste er sich allerdings erneut ins Krankenhaus begeben, was offiziell mit einer „Medikamentenumstellung“ begründet wurde. Seither war er kaum noch in der Öffentlichkeit aufgetaucht.

Gauck würdigt Westerwelle: „Leidenschaftlicher Demokrat“

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner zeigt sich bestürzt vom Tod des früheren Außenministers und Parteichefs Guido Westerwelle. „Mir fehlen die Worte. Guido hat so gekämpft. Die Trauer ist groß“, schrieb Lindner am Freitag bei Twitter. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) würdigte Westerwelle als „großartigen Kämpfer für die liberale Sache“ und als einen „engagierten Parlamentarier“. Vom Tod seines Freundes habe Kauder tief betroffen erfahren. „Wir werden Guido Westerwelle vermissen.“

Auch Joachim Gauck zeigte sich bestürzt. „Mit Guido Westerwelle verliert unser Land einen leidenschaftlichen politischen Menschen, der seine verschiedenen Aufgaben, ob in seiner Partei, im Ministeramt oder zuletzt in der von ihm gegründeten Stiftung, immer mit großem persönlichem Einsatz angegangen ist. Als Vorsitzender der FDP führte er seine Partei zu großen Erfolgen“, sagte der Bundespräsident am Freitagnachmittag. „Er wird uns als ein leidenschaftlicher Demokrat und Europäer in Erinnerung bleiben.“ (dpa/rtr)

• So trauert die Politik beim Kurznachrichtendienst Twitter: