Berlin –

Bei Terrorlage will Berliner Polizei auch über Twitter informieren

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Matthias Steube

Berlin.  „Angst ist kein guter Ratgeber“, hat Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) zur Sicherheitslage in Berlin nach den Anschlägen von Paris und den Vorfällen rund um das Fußball-Länderspiel in Hannover gesagt. Information der Bevölkerung aber vielleicht schon. In Hannover herrschte am Dienstag Ratlosigkeit rund um das Stadion. Hunderte Mannschaftswagen der Polizei stehen an den Straßen, Polizisten mit Maschinenpistolen versperren Passanten den Weg. Die Menschen vor den Absperrungen sind verunsichert, fragen sich, was geschehen ist. Gerüchte von Bombenfunden machen die Runde. Und verwirren noch mehr.

Auch in Berlin sind die Menschen verunsichert. Immer wieder lösen sie Alarm aus, wenn sie irgendwo ein verdächtiges Paket oder einen auf einem Bahnsteig stehenden Koffer sehen. Das sei richtig, sagt die Polizei. Gleichzeitig aber fragen sich viele: Wie und auf welchem Wege werden wir eigentlich informiert, wenn es eine konkrete Anschlagsgefahr geben oder gar ein terroristisches Attentat erfolgt sein sollte?

Für die Berliner Polizei kommen nach den Worten ihres Sprechers Stefan Redlich eine ganze Menge von Informationsmitteln bei einem Anschlag in Betracht. „Das wird aber immer vom Einzelfall und seiner Dimension abhängen“, sagt Redlich. Man werde, wenn es Sinn macht, Lautsprecherwagen einsetzen, um die Bevölkerung zu informieren. Und wenn es angebracht erscheint, werde man auch über Facebook und Twitter Hinweise geben. Die Berliner Polizei hat bei Twitter derzeit 61.600 Follower, bei Facebook verfolgen 63.652 Menschen, was die Polizei postet.

Dann verweist Redlich auf die lokalen Radio- und Fernsehsender. Auch über diese Medien und die Internetseiten der Tageszeitungen könnten Hinweise an die Bevölkerung gegeben werden. Schließlich stehe man auch mit den Berliner Verkehrsbetrieben in Kontakt und könne über deren Anzeigetafeln Warnhinweise geben. „Aber wir werden das nur tun, wenn es auch sinnvoll erscheint“, betont Redlich.

Die Polizei sei auch auf Anrufe aus der Bevölkerung vorbereitet. Bei einer größeren Lage werde man sofort Telefonnummern schalten, über die Hinweise entgegengenommen werden können. Diese Nummern werden dann auch veröffentlicht, sagt der Polizeisprecher. Es sei ja im Interesse der Polizei in einem solchen Fall, möglichst viele Hinweise zu bekommen. Innerhalb der Polizei würden regelmäßig Übungen durchgeführt, wie man mit diesen Hinweisen umgeht, welche relevant sind und sofort bearbeitet werden müssten, welche warten könnten. Auf Anrufer, die sich nach dem Verbleib von Angehörigen erkundigen, sei man ebenfalls vorbereitet, versichert Redlich.