BrüsseL.

Großbritannien hat keine Schulden mehr bei der EU. London habe pünktlich zum Monatsbeginn etwa 2,3 Milliarden Euro in das EU-Budget nachgezahlt, bestätigte die EU-Kommission am Donnerstag. Um das Extra-Geld hatte es großen Ärger auf dem EU-Gipfel im Oktober 2014 gegeben. Der konservative Premierminister David Cameron bekam beim Treffen der Staats- und Regierungschefs einen Wutausbruch.

Der Extrabeitrag nach Brüssel war fällig geworden, weil die Konjunktur auf der Insel besser gelaufen war als erwartet. Bei den EU-Einzahlungen wird die Wirtschaftskraft eines Landes in Anschlag gebracht. Die EU-Staaten beschlossen nach dem Gipfel, Großbritannien und anderen Mitgliedsstaaten einen Aufschub bis zum 1. September 2015 für die fälligen Nachzahlungen zu gewähren. Cameron kann sich freuen, denn der Beitrag dürfte weiter schrumpfen. Allein die Anrechnung des sogenannten Britenrabatts dürfte, wie schon im vergangenen Dezember mitgeteilt, etwa eine Milliarde Euro ausmachen. Den im Kreis der EU-Partner umstrittenen Beitragsabschlag hatte die britische Regierung in den 1980er Jahren ausgehandelt, weil Großbritannien kaum von der EU-Agrarpolitik profitiert.