Krise

Zyperns Finanzminister Sarris tritt zurück

Foto: Olivier Hoslet / dpa

Michalis Sarris hat das das umstrittene Rettungspaket ausgehandelt, nun geht er. Als Rücktrittsgrund wurde nun seine Führungsrolle bei Laiki-Bank genannt, die abgewickelt werden soll.

Zyperns Finanzminister Michalis Sarris ist am Dienstag zurückgetreten. Staatschef Nikos Anastasiades akzeptierte den Rücktritt seines Ministers, wie Präsidentensprecher Christos Stylianides in Nikosia mitteilte. Einer der Gründe für seinen Rücktritt war nach Angaben von Sarris, dass er eine Führungsrolle bei der Laiki-Bank innehatte, die im Zuge der Umstrukturierung des zyprischen Bankensektors abgewickelt werden soll.

Die zyprische Zeitung „Phileleftheros“ meldete, sein Nachfolger werde der bisherige Arbeitsminister Charis Georgiades. Sarris hatte in den vergangenen Wochen das umstrittene Rettungspaket für das überschuldete Euroland mit ausgehandelt. Vor allem die zunächst geplanten Zwangsabgaben auch für Kleinanleger hatten in Zypern heftige Proteste ausgelöst. Später wurden die Abgaben auf Einlagen von über 100.000 Euro beschränkt.

Bereits während der Moskau-Reise von Sarris in der vorletzten Woche hatte es Gerüchte über einen bevorstehenden Rücktritt gegeben, schreibt die Zeitung „Politis“. Außerdem habe das Oberhaupt der einflussreichen orthodoxen Kirche, Erzbischof Crysostomos II. wiederholt den Rücktritt des Finanzministers gefordert.

( AFP/dpa/ap )