Angesichts der intensiv geführten Debatte um die Integration von Einwanderern hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), ein eigenes Bundesministerium für diesen Bereich gefordert. „Ich halte ein Integrationsministerium auf Bundesebene für konsequent“, sagte Böhmer dem „Hamburger Abendblatt“. „Das Querschnittsthema Integration sollte in einem Ressort zusammengefasst werden.“
Diesen Weg seien mehrere Bundesländer inzwischen gegangen, vorneweg auch große Länder wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, begründete die CDU-Politikerin die Forderung. Es gebe auch eine Integrationsminister-Konferenz auf der Länderebene. Zuwanderung und Integration bezeichnete Böhmer als die Zukunftsthemen für Deutschland. Angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise sei das Thema Integration lange Zeit in den Hintergrund getreten. „Ich bin sehr froh, dass das jetzt nicht mehr so ist“, fügte die Integrationsbeauftragte hinzu.
Böhmer sprach sich zudem dafür aus, wieder mehr Ausländer einzubürgern. „Wir dürfen nicht lockerlassen, für die deutsche Staatsbürgerschaft zu werben.“ Wer auf Dauer in Deutschland lebe, von dem wünsche sie sich, dass er Ja sage zu Deutschland und auch deutscher Staatsbürger werden wolle. Auch der Staat müsse noch deutlicher auf den Gewinn hinweisen, den eine Einbürgerung mit sich bringe, forderte Böhmer.