Wie die Geldgeber sich bei Griechenland verspekuliert haben
Kommentar
Wie die Geldgeber sich bei Griechenland verspekuliert haben
Die Partner in der Eurozone haben Griechenland gern zum Sonderfall erklärt. Man hätte auch entsprechend handeln müssen, meint Knut Pries.
Knut Pries (Brüssel)
Eine EU-Fahne weht über der Akropolis in Athen
Foto: dpa
Griechenland ist ein Sonderfall, das haben die Partner in der Eurozone während der quälenden Verhandlungen über Hilfe und Hilfebedingungen unermüdlich wiederholt. Die Botschaft galt dem Publikum zuhause. Sie ist als Entschuldigung und als Beruhigung gedacht: Macht euch keine Sorgen, wenn es so lange dauert und die Geräusche aus Griechenland schrill sind – es ist halt dort besonders schwierig! Das passt nicht recht zur parallelen Behauptung der Kreditgeber, wonach in Griechenland nicht verkehrt sein kann, was in Irland. Portugal und Zypern geklappt hat. Das war ein Fehlschluss. Auch für die Rosskur Marke Troika gilt: Ob sie zur Genesung führt oder zum Ableben, hängt wesentlich von der Verfassung des Patienten ab.