Berlin. Ruth Brauer-Kvam inszeniert Selma Lagerlöfs Kinderbuchklassiker an der Komischen Oper im Charlottenburger Übergangsquartier.
Es war zu erwarten, dass die Komische Oper im Lauf ihrer nunmehr siebzehnjährigen Kinderopern-Geschichte auch irgendwann eine Musiktheaterfassung von Selma Lagerlöfs Kinderbuchklassiker „Nils Holgersson“ auf die große Opernbühne bringen würde. Jetzt ist es soweit: Mit szenischem Witz und vielen neuen und bewährten Bildideen stechen in dieser Produktion mehr als sonst die Konzeption von Bühnenbild (Alfred Peter), Kostüm (Alfred Mayerhofer) und Licht (Johannes Scherfling) heraus – ausgerechnet durch ihre mangelnde Knalligkeit: Mutig nehmen sie dem oft als glitzerndem Konfekt daherkommenden Genre „Kinderoper“ die Buntheit. Und schildern in ihren Bildern die karge Natur des Nordens – die aus Sicht der Wildgänse nicht selten aus undurchdringlichen Nebelwänden und grauem Eismeer besteht.