Berlin. Am Montag spielte Rock-Ikone Bonnie Tyler ein Konzert in Berlin – und legte damit einen gelungenen Tourauftakt hin.

Der Bass pumpt, die Lichter flackern und dann dröhnt Bonnie Tylers unverkennbare, rauchige Stimme durch den Admiralspalast. „I'm flat on the floor with my head down low / Where the sky can't rain on me anymore“ singt die walisische Rock-Ikone mit rauchiger Stimme.

Was für ein gelungener Auftakt – nicht nur für diesen Abend, sondern auch für die gesamte Tour. Schließlich ist das Berliner Konzert am Montag der erste Stopp von Tylers Europatournee, die sie in den nächsten Wochen noch nach Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland und in die Schweiz führen wird.

Bonnie Tyler: Die Rock-Ikone überzeugt mit musikalischer Vielfältigkeit

Zum 40. Jubiläum des Rock-Klassikers
Zum 40. Jubiläum des Rock-Klassikers "Total Eclipse of the Heart" tourt Rockikone Bonnie Tyler durch Europa und feierte mit vielen Fans im Admiralspalast. © Clara Andersen

Das Tour-Motto „40 Jahre Total Eclipse Of The Heart“ hat nicht nur seinen Grund, sondern auch seine Berechtigung. Immerhin kommt es nicht alle Tage vor, dass ein Mega-Hit, der die internationalen Charts stürmte und sich global über neun Millionen Mal verkaufte, 40-jähriges Jubiläum feiert.

Doch bevor die Berliner Fans den Song am Montag gebührend feiern und mitsingen können, dürfen sie sich über einige andere Hits der „First Lady der Rock-Musik“ freuen. Dass deren Musik sich durch eine beeindruckende Vielseitigkeit auszeichnet, lässt sich direkt in „Have You Ever Seen The Rain“ feststellen.

Deshalb ist Bonnie Tyler von der deutschen Hauptstadt „total beeindruckt“

Auf die ruhigere Ballade folgt sogleich der rockige Song „Hide Your Heart“. Während die Lichter blau flackern, spaziert Tyler gelassen hin und her und bedankt sich schließlich bei ihren Fans für das fleißige Mitsingen. „Danke Berlin, es ist schön, wieder hier zu sein“, ruft die 72-jährige Rock-Ikone den Fans zu.

Sie sei jedoch „total beeindruckt, wie voll" es in der Hauptstadt ist. „Berlin ist einfach ein fabelhafter Ort“, resümiert sie schließlich und spielt zu Freuden des Publikums sogleich einen ihrer größten Hits „Lost in France“. Damit schaffte Tyler 1976 ihren Durchbruch, was sie in erster Linie Deutschland zu verdanken habe, wie die Sängerin am Montag erklärt. „Hier war das Lied erstmalig in den Charts und zwar für ganze sechs Monate“, so Tyler.

Das überwiegend ältere Publikum applaudiert begeistert und schunkelt fröhlich im Takt des schönen Oldies, während sie dessen Refrain „Ooh la la la ooh la la la dance / Ooh la la la dancing“ mitsingen. Obwohl das Konzert im bestuhlten Admiralspalast dadurch – wie zu erwarten – nicht zu einer Moshpit-gezeichneten Party mit Bombenstimmung wird, stehen vereinzelt Zuschauer auf und schwingen das Tanzbein.

Nach nicht einmal eineinhalb Stunden kündigt Bonnie Tyler den letzten Song an

Bei dem darauffolgenden und heiß ersehnten Lied „Total Eclipse Of The Heart“ ist das natürlich nicht anders. Denn auch mit 40 Jahren auf dem Buckel besticht der Song noch immer mit seinen kraftvollen Vocals und den eindringlichen Lyrics (And I need you now tonight / And I need you more than ever / And if you only hold me tight / We'll be holding on forever). Die dramatische Steigerung des Songs, macht ihn zu einem zeitlosen Klassiker, das zeigt sich in Berlin am Montag einmal mehr.

Nach dem folgenden, bunten Mix aus neueren Lieder wie dem fröhlich-warmen Song „The Best is yet to Come“ und älteren Klassiker wie „It‘s a Heartache“, kündigt Tyler nach nicht einmal eineinhalb Stunden Konzert überraschenderweise bereits den letzten Song an. Aber der hat es in sich. Schließlich ist „Holding Out for a Hero“ das Paradebeispiel für Tylers Fähigkeit, starke Botschaften mit ihrer markanten Stimme zu vermitteln. Mit seinem mitreißenden Rhythmus treibt er noch einmal die Stimmung nach oben und sorgt dafür, dass auch wirklich niemand ohne einen Ohrwurm in die laue Berliner Spätsommer-Luft hinaustritt.