Hauptrolle Berlin

Wie kriege ich im Pergamonmuseum den perfekten Kuss hin?

| Lesedauer: 2 Minuten
Peter Zander
Regisseurin Maria Schrader (Mi.) mit Hauptdarstellerin Maren Eggert und Morgenpost-Redakteur Peter Zander im Zoo Palast.

Regisseurin Maria Schrader (Mi.) mit Hauptdarstellerin Maren Eggert und Morgenpost-Redakteur Peter Zander im Zoo Palast.

Foto: Sergej Glanze / FUNKE Foto Services

Hier ist mal der Mann das Objekt: Maria Schrader und Maren Eggert stellten ihren Film „Ich bin dein Mensch“ noch mal im Zoo Palast vor.

Berlin. „Ich bin dein Mensch“ war der erste Spielfilm, der je die Erlaubnis bekam, im Pergamonmuseum drehen zu dürfen. Maren Eggert durfte hier mit Dan Stevens, der einen Liebesroboter spielt, unter dem uralten Tor von Milet stehen – für eine Kussszene der romantischen Komödie.

Aber das war gar nicht so einfach, wie die Hauptdarstellerin und ihre Regisseurin Maria Schrader im Zoo Palast erzählen: weil lauter besorgte Menschen vom Museum um sie herum standen, die man erst mal vom Sinn des Films überzeugen musste. Und dann waren alle Artefakte echt, auf keinen Fall durfte man eines davon berühren. „Das war schon eher krampfig“, wie sich Maren Eggert erinnert.

„Ich bin dein Mensch“ lebt von spektakulären neuen Einsichten auf Berlin

Die spektakulären Drehorte sind mit ein Grund, weshalb der Film am Dienstagabend in der Filmreihe „Hauptrolle Berlin“ zu sehen war, die die Berliner Morgenpost gemeinsam mit dem Zoo Palast veranstaltet. Und Maren Eggert schwärmt erst mal davon, wie Maren Schrader die Entscheider immer wieder angesprochen und schließlich überredet hat.

Auch wenn das, wie diese zugibt, nicht ganz einfach war. Aber dann ist es ihr doch gelungen. Das gilt auch für andere Drehorte wie das Futurium - auch da hatte noch keiner zuvor gedreht. Und das macht den Film von vornherein besondern.

Mehr zum Thema: So entstand der Film „Ich bin dein Mensch“ von Maria Schrader

Und dann spielte auch die Lust mit, den Spieß einmal umzudrehen. Während fast die gesamte Film-, ja auch die Kulturgeschichte dominiert wird vom männlichen Blick auf die Frau, schaut hier mal die Frau auf den Mann zurück. Und darf das Objekt dabei auch mal ganz herrisch vorführen. Eine Szene, die Maren Eggert, wie sie erzählt, wirklich geliebt hat. Und bei der es dann auch beim Dreh Applaus vom Team gab.

KI kann schon Drehbuch-Szenen schreiben – auch der Liebesroboter wird kommen

Es gibt aber auch gruselige Aspekte bei dieser Androiden-Geschichte. Dass so ein künstliches Liebeswesen kommt, und zwar bald, das glauben alle. Maria Schrader hat aber nur zum Spaß auch mal künstliche Intelligenz ausgetestet beim Schreiben einer Drehbuchszene. Und war schockiert. Weil das, von dem sie glaubte, dass es den Menschen ausmacht, auch von Algorithmen beherrscht wird.

Als nächstes zeigen wir in unserer Reihe am 4. Juli den Dokumentarfilm „Prinzessinnenbad“ aus dem Jahr 2007. Zu Gast ist dann die Filmemacherin Bettina Blümner.