In der ARD-Serie „Wir können auch anders“ suchen Promis wie Anke Engelke und Axel Prahl Menschen und Orte auf, die Hoffnung machen.

Noch nicht ganz schlüssig, was sie erwartet, aber voller Tatendrang stehen die Schauspieler Bjarne Mädel und Anke Engelke an der Hamburger Innenalster: Hier startet die neue Doku-Reihe „Wir können auch anders“, die ab dem heutigen Montag in der ARD-Mediathek zu sehen ist. Es geht darum, der Klimakrise etwas entgegenzusetzen und zu schauen, was jetzt schon gut läuft. Unter der Regie von Lars Jessen und Laura Lo Zito machen sich verschiedene Prominente auf die Suche nach Menschen, Orten und Techniken, die Hoffnung bieten. Jede der sechs Folgen widmet sich einem größeren Thema.

Die Reise startet in Hamburg. Thema „Mobilität“. Mädel und Engelke treffen hier auf Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Mit spielerischer Naivität löchern sie ihn mit mehr Fragen, als er beantworten kann. Statt einem langen Frage-Antwort-Spiel nimmt Tjarks sie mit auf eine Reise durch das Reallabor Nahverkehr der Hansestadt.

Wohnen im Einklang mit der Natur - und dann auch noch billiger

Mit Elektrotaxis, Stadtrad und Nahverkehr kämpfen sie sich ins Randgebiet durch. Dort lernen sie das „elbMobil“ kennen, womit man auch auf dem Dorf nach Hause kommt: „Sieht aus wie ein ganz normaler Bus, ist aber die Zukunft“, stellt Bjarne Mädel fest.

Mit dabei sind auch die Schauspieler Axel Prahl und Anette Frier, die via Videoanruf von Mädel und Engelke Instruktionen für ihren Auftrag, das nächste Thema „Wohnen“ erhalten: „Einfach ein paar Fragen stellen und rauskriegen, wo Menschen das schon besser im Griff haben.“ Das tun die beiden dann auch, hierzu treffen sie in Düsseldorf Klaus Franken, Projektentwickler von „Living Circle“, das ein ehemaliges Bürogebäude in Wohneinheiten verwandelt hat.

Aurel Mertz, Pheline Roggan, Anke Engelke und Bjarne Mädel (v.l.) beim Fototermin für die ARD-Doku-Serie.
Aurel Mertz, Pheline Roggan, Anke Engelke und Bjarne Mädel (v.l.) beim Fototermin für die ARD-Doku-Serie. © dpa | Carsten Koall

Später erklärt Emanuel Heisenberg, Gründer von Ecoworks, ihnen, wie eine CO2-neutrale Gebäudesanierung aussehen kann. Klar wird dabei: Es gibt Ideen und Projekte, die das Wohnen mit den Grenzen des planetaren Systems in Einklang bringen kann und dabei teilweise sogar noch günstiger ist.

Das letzte Promi-Duo bilden der Vegetarier und Komiker Aurel Mertz und die Schauspielerin Pheline Roggan, die gern Fleisch ist, aber fürs Klima darauf verzichtet. Gemeinsam widmen sie sich dem Thema „Ernährung“ und stellen fest, wie hoch versteckte Kosten beim Fleisch liegen und wie „echt“ Ersatzprodukte schmecken. Weitere Folgen beschäftigen sich mit Energie, Wirtschaft und der Frage, welche Rolle die Natur für das Klima spielt.

Man kann sowieso nichts tun? Die Serie will zeigen: Doch, kann man

Weg von Horrorszenarien: Das Projekt sei „ein Versuch, neue Geschichten von Zukunft und Aufbruch zu erzählen, es geht in der Serie vor allem auch darum zu zeigen: Was gibt es denn alles schon?“, sagt Jessen. Eine Herzensangelegenheit, auch für die mitwirkenden Promis. Oft entstehe durch die vielen Horror-Szenarien das Gefühl, „sowieso nichts tun zu können“. Dem will das Regieduo etwas entgegensetzen.

Und das gelingt auch. Während die Schauspieler die Dokumentation lebendig werden lassen, kommen Informationen in Form gut aufbereiteter Fakten nicht zu kurz. Es gibt keinen moralischen Zeigefinger. Stattdessen zeigt sich: Transformation kann und soll Spaß machen. „Wir können auch anders“ gibt den Vorreitern fürs Klima eine Stimme. „Denen“, meint Anke Engelke, „müssen wir uns nur anschließen.“