Berlin. Ob er ein Sänger ist, der rappt, oder ein Rapper, der singt, ist schwer zu sagen - aber vielleicht ist das auch nebensächlich, denn ein grandioses Konzert legte Apache 207 am Sonntag in der Mercedes-Benz Arena in jedem Fall hin.
„Wir haben nach drei Jahren Abstinenz so einiges nachzuholen“, rief der erfolgreiche Deutschrapper seinem Publikum zu Beginn des Konzertes zu. Dem stimmten die 17.000 Fans mit lautem Gejubel zu und grölten kurz darauf mit dem Sänger den Refrain von „200 km/h“ und „Nicht wie du“.
Als Apache 207 dann plötzlich das Kommando „Alle Leuchtarmbänder auf Ferrari-rot“ gab, ertönte natürlich sein Lied „Ferrari Testarossa“. Die Armbänder aller Fans begannen währenddessen rot zu blinken und verwandelten das Publikum in ein Lichtermeer, das wild zu den prolligen Lyrics und Apaches dazu gegensätzlich weicher Stimme tanzte.
"Apache bleibt gleich" erfüllt jeden Winkel der Arena
Lange mussten sich die gut gelaunten Fans am Sonntag dann auch nicht mehr gedulden, bis sie gemeinsam mit Apache den Satz brüllen konnten, den man man mehr als alles andere mit ihm verbindet: „Apache bleibt gleich“, der Refrain seines erfolgreichsten Hits „Roller“ erfüllte jeden Winkel der Mercedes-Benz Arena. Die Feuerfontänen und bunt blickenden Lichter und Armbänder komplettierten die Party-Stimmung. „Es gibt Momente, da bin ich sprachlos, und gerade weiß ich gar nicht, was ich sagen soll“, sagte der Rapper gerührt.
Im Laufe des Abends spielte Apache nicht nur Lieder aus seinem neuesten „2sad2dico“-Album, sondern natürlich bekam das Publikum auch „Sie ruft“ und „Bläulich“ aus dem „Treppenhaus“-Album zu hören. Den größten Applaus erntete Apache 207 jedoch für Hits wie „Doch in der Nacht“ und „Famous“. Apaches Kombination aus Pop und Straßenrap, die es so in der Deutschrap-Szene noch nicht gegeben hat, ließ die Fans aber eigentlich wie erwartet fast durchgängig ausflippen.
Neben Apaches außergewöhnlichem Musikstil und Aussehen - natürlich trug er auch am Sonntag ein weißes Tanktop, die 80er Sonnenbrille und geölte Haare - liegt das wohl auch an der beeindruckenden Show, die er in der Mercedes Benz Arena hinlegte. Abgesehen von Feuer, Nebel und Lichtern fuhr Apache nämlich in einem Boot durch die Menge, während er - passenderweise - sein Lied „Boot“ sang. Außerdem war das Bühnenbild, in Anlehnung an seine Kindheit, aufwendig im Plattenbau-Stil inklusive Spielplatz gestaltet.
„Das ist das große Finale der Tour und unsere letzte Stadt, also macht mal ein bisschen Lärm“ forderte Apache die Fans auf. Als hätten sie das nicht sowieso schon den ganzen Abend getan, beherzigten die Fans den Wunsch des Sängers während der Zugabe-Lieder „Vodka“, „Bläulich“ und „Fühlst du das auch“ noch einmal bis zum geht nicht mehr. Völlig unerwartet erschien für den finalen Abschluss sogar Rap-Kollege Bausa auf der Bühne, und gemeinsam rappten sie ihren Song „Madonna“, sodass die Menge völlig ausflippte.