Will Smith und Martin Lawrence wollen’s noch mal wissen. Im dritten „Bad Boys“-Film bleibt es aber bei lauen Witzen und lauer Action.

Irgendwann kommt einfach die Zeit, um ans Aufhören zu denken. Lange 17 Jahre nachdem Will Smith und Martin Lawrence durch „Bad Boys 2“ crashten, will sich letzterer wirklich aus der Gangsterjagd verabschieden: Als Detective Marcus will er sich in „Bad Boys for Life“ aufs Familienleben konzentrieren. Sein bester Kumpel und Kollege Mike indes sieht das anders. Nachdem ein Attentat auf ihn verübt wurde, will er den Täter finden – und setzt auf Marcus‘ Hilfe.

Anders als bei „Bad Boys 2“ hat Blockbuster-Spezi Michael Bay nicht mehr Regie geführt, auch bei den Gags wird weniger auf zynische Geschmacklosigkeiten gesetzt. Stattdessen gibt es diesmal Stoßgebete zu Gott, die Beschwörung soliden Familienlebens und die Jagd nach einem mexikanischen „Bad Hombre“ nebst krimineller Mutter, wodurch man anfangs glauben könnte, man habe sich kurzzeitig in den feuchten Actiontraum eines Trumpisten verirrt.

Martin Lawrence (l.) und Will Smith bei der Berlin-Premiere des Films.
Martin Lawrence (l.) und Will Smith bei der Berlin-Premiere des Films. © Getty Images for Sony Pictures

Schnell stellt sich aber heraus, dass auch das belgische Regie-Duo Adil El Arbi und Bilal Fallah mit überwiegend durchpolierten Miami-Bildern im Kern an der erprobten Rezeptur der vorherigen Teile festhält. Es bleibt bei lauen Witzchen, Anflügen von Brachialironie und etwas aus der Zeit gefallener Action, die diesmal weniger over-the-top nur langsam in höhere Gänge schaltet.

Es drohen weitere Sequels

Dabei wird auch die lässige Buddy-Dynamik zwischen Rentenrückzugsplänen, Midlife-Kirse und kruder Familienzusammenführung ausgebremst. Aufhören wäre daher für die in die mittleren Jahre gekommenen Bad Boys keine schlechte Idee. Doch im Titel selbst steckt sie ja schon, die Androhung möglicher Sequels.

„Bad Boys - For Life“: der Trailer zum Film

Actionkomödie USA 2020 124 min., von Adil El Arbi, Bilall Fallah, mit Will Smith, Martin Lawrence, Vanessa Hudgens