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Schauspielerin Amy Mußul: Die Frühstarterin

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Ulrike Borowczyk

Geschichten aus dem Leben: Ein Blick ins Fotoalbum von Schauspielerin Amy Mußul.

Seit dem 9. September kommen Krimifans in den neuen Folgen der ZDF-Erfolgsserie „Soko Leipzig“ wieder voll auf ihre Kosten. Mit von der Partie ist natürlich auch wieder Amy Mußul. Die Berliner Schauspielerin spielt die Kriminalkommissarin Kim Nowak. Eine Rolle, die sie liebt. Und es scheint ja auch ganz so, als sei ihr die toughe Kim Nowak mit ihrer Power und dem großen Herzen auf den Leib geschrieben.

Bevor es damit losging, wurde Amy Mußul dafür von Polizisten geschult. Sie hat sogar ein Waffenschusstraining absolviert. Entdeckt wurde die Berlinerin schon im zarten Alter von sechs Jahren. Sie war gerade mit ihrer Mutter bei „Ikea“ als sie von zwei Frauen angesprochen und zu einem Casting eingeladen wurde. Sie ging hin und alles weitere nahm seinen Lauf. Ihr Kinodebüt gab Amy Mußul 2005 bereits als Teenager in Detlev Bucks mehrfach ausgezeichnetem Milieudrama „Knallhart“. Nach ihrem Schauspielstudium von 2010 bis 2014 an der Filmuniversität „Babelsberg Konrad Wolf“ in Potsdam spielte sie in verschiedenen Film- und Fernseh-Produktionen. Darunter TV-Hits wie Uli Edels Dreiteiler „Das Adlon“ oder Sönke Wortmanns Miniserie „Charité“.

Drei Jahre alt ist Amy Mußul auf dem Foto. Sie findet: „Ich sehe darauf aus wie eine Ghetto-Tänzerin.“ Das Tanzen wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. Ihre Mutter war Tänzerin. Mit sechs Jahren wurde Amy Mußul zudem Mitglied im Kinder- und Jugendensemble des Friedrichstadt-Palasts. Eine Zeit, die sie nicht missen möchte. Auch, wenn es zuweilen hart war, weil man zum Training statt zu einem Kindergeburtstag musste. Als sie mit elf Jahren angefangen hat, für das Fernsehen zu drehen, musste sie jedoch aussteigen, weil die Zeit zu knapp wurde.

Amy Mußul lebt in Berlin, hat aber auch eine Wohnung in Leipzig und zusammen mit ihrem Freund ein Hausboot, das bei ihren Eltern in Potsdam liegt. Dort hat sie übrigens auch ihre Schauspielausbildung absolviert. Das Foto zeigt sie mit ihren Kommilitonen in dem Moment, als sie erfahren hat, dass sie angenommen wurde. Für sie ein Highlight. Denn sie hatte im Vorfeld viel Zeit und Mühe dafür investiert, so dass ihr nun eine Last von den Schultern fiel.

Lange war das Moderieren für Amy Mußul ein zweites Standbein. Sie hat versucht, sich breit aufzustellen. Auch wegen ihrer Hautfarbe. So divers wie heute war es früher beim Fernsehen nicht. Seit ihrem 13. Lebensjahr moderierte sie verschiedene Formate für Disney, Super RTL und Kika. Bis sie für „Soko Leipzig“ engagiert wurde. Sie wollte nicht als Moderatorin wahrgenommen werden, die ein bisschen schauspielert. Bei ihr ist es ja genau anders herum.

Amy Mußul hatte 2015 einen kleinen Auftritt in der Serie „Schuld“ nach Ferdinand von Schirach. Dabei hat sie Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu kennengelernt. Ein Aufeinandertreffen, das ihr in bester Erinnerung geblieben ist. Schließlich sind die Schauspiel-Stars Größen, an deren Können sie sich immer orientiert hat. Amy Mußul schwärmt heute noch davon, dass ihr die beiden als „coole, nette Typen“ auf Augenhöhe begegnet sind.

Nach eine Episodenrolle 2015 im „Traumschiff“, stand Amy Mußul zwischen 2016 und 2018 fünf Folgen lang als Hochzeitsplanerin Laura Russo für den Serienableger „Kreuzfahrt ins Glück“ vor der Kamera. Als es nach Italien ging, war gleich für den ersten Tag eine Rettungsübung angesetzt, bei der alle an Bord antreten mussten. Auch der damalige „Traumschiff“-Kapitän Sascha Hehn, der gemeinsam mit Amy Mußul in signalfarbener Rettungsweste die Übungen absolvierte.

Das Foto hat Amy Mußuls Freund, der Schauspieler Rick Okon, geschossen, den man unter anderem als Kommissar aus dem Dortmunder „Tatort“ und aus der Serie „Das Boot“ kennt. Die beiden waren mit dem „Traumschiff“ auf Malta und Amy Mußul hat eine kurze Drehpause als kleine Auszeit am Meer genutzt. Der Abschied vom „Traumschiff“ nach vier Jahren mit vielen schönen Momenten ist der Schauspielerin nicht leicht gefallen.

Seit 2019 spielt Amy Mußul in „Soko Leipzig“ Kommissarin Kim Nowak. Nicht nur die spannende Rolle mit viel Action und schönen Privatlines gefällt der 31-Jährigen außerordentlich gut. Innerhalb kürzester Zeit sind auch ihre Kollegen am Set zu Freunden geworden. Hinter die Kamera wie auf dem Schnappschuss wagt sich Amy Mußul allerdings nicht. Das überlässt sie lieber den Regisseuren. Für sie ein toller Beruf. Fast so schön wie vor der Kamera.