Berlin. Die geschäftsführende Bundesregierung hat zurückhaltend auf die Forderung des Hauptstadtflughafens BER nach neuen Finanzhilfen reagiert. Ein Sprecher des geschäftsführenden Verkehrsministers Andreas Scheuer (CSU) sagte am Montag in Berlin, es sei ein Bericht der Flughafengesellschaft angefordert worden, der bis diesen Freitag vorliegen soll. Dabei werde es um die Verbesserung von Betriebsabläufen sowie die finanzielle Lage gehen. Der Sprecher wollte sich ebenso wie eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums nicht zur Frage äußern, ob der Bund bereit ist für neue Finanzhilfen.
Die Chefin der Flughafengesellschaft FBB, Aletta von Massenbach, hatte im Interview mit der Berliner Morgenpost gesagt, dass man bis Anfang 2022 frisches Geld brauche. Gesellschafter sind die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund. Im vergangenen Jahr machte die FBB gut eine Milliarde Euro Verlust. Auch für die kommenden Jahre wird mit hohen Fehlbeträgen gerechnet. Bis 2026 werden demnach von den Eignern weitere 2,4 Milliarden Euro gebraucht.
Der neue Flughafen war am 31. Oktober vor einem Jahr eröffnet worden. Acht Millionen Fluggäste haben ihn in der Corana-Krise genutzt. In Tegel und am alten Schönefelder Flughafen hatte es 2019 noch 36 Millionen Passagiere gegeben. Zwei der drei BER-Terminals sowie eine der beiden Start- und Landebahnen werden derzeit nicht genutzt.
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