Schönefeld. Ein weiteres Problem beim Brandschutz am BER ist gelöst. Für den Flughafenchef ist die Entscheidung von großer Bedeutung.
Auf der Dauer-Baustelle des Flughafens BER in Schönefeld ist eine bedeutende Hürde genommen: Das Bauordnungsamt des Landkreises Dahme-Spreewald hat die letzte Baugenehmigung für den Flughafenbahnhof erteilt. Seit Jahren gab es Schwierigkeiten mit der Entrauchung im Übergang zwischen dem unterirdischen Bahnhof und dem darüberliegenden Terminal. Die Flughafengesellschaft besserte nach. Inzwischen wurde eine technische Lösung gefunden, für die nun die Baugenehmigung vorliegt. Die Passagiere könnten sich nun bei einem Brand retten, auch wenn sich mehrere Züge im Bahnhof befinden.
„Mit der Übergabe dieses Nachtrages wird der letzte Akt eines langen und aufwendigen Genehmigungsprozesses beendet“, sagte Vize-Landrat und Baudezernent Chris Halecker am Montag. „Nun liegt es an der Flughafengesellschaft, das Terminal termingerecht nach den genehmigten Bauvorlagen fertigzustellen und eine effektive Abnahme durch Prüfsachverständige und der Bauaufsichtsbehörde zu ermöglichen.“ Er gehe davon aus, dass die jetzt genehmigten Umbauarbeiten bis zum Sommer 2018 abgeschlossen und den Bauablauf im Terminal nicht beeinträchtigen werden. Bevor das Terminal genutzt werden könne, müsse allerdings noch mit Heißgasrauchversuchen und Evakuierungsübungen belegt werden, dass eine Rettung in der Praxis funktioniere, unterstrich Halecker.
Die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald hatte Bedenken angemeldet, ob bei einem Brand der Rauchabzug an diesem Übergang gewährleistet sei, wenn mehrere Züge gleichzeitig im unterirdischen Bahnhof fahren. Ein Spitzengespräch im Juni 2016 unter dem damaligen BER-Aufsichtsratschef Michael Müller mit Vertretern des Bundes und Brandenburg sowie der Deutschen Bahn, des Eisenbahnbundesamtes und der Bauaufsicht endete zunächst mit einem Kompromiss: Für eine Übergangszeit von zwei Jahren sollte nach Inbetriebnahme des BER eine eingeschränkte Betriebsregelung für den Bahnhof akzeptiert werden.
Doch da der Airport nun nicht vor Oktober 2020 eröffnen wird, bedeutet die nun erteilte Genehmigung, dass der Bahnhof von Anfang an die Sicherheitsbedingungen bei maximaler Passagierauslastung erfüllen kann. „Die jetzige Bestätigung einer vorläufigen Entscheidung ist von großer Bedeutung“, sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. Wenn die zusätzlichen Abzugsschächte in der Verteilerebene des Terminals wie genehmigt installiert seien, könne „der Bahnhof mit seiner vollen Kapazität genutzt werden“, betonte der Flughafenchef.
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