Der technische Leiter für den Bau des Hauptstadtflughafens BER, Jörg Marks, hat einem internen Bericht zufolge erneut den Projektfortschritt des Pannen-Flughafens kritisiert. In einer vertraulichen Unterlage heißt es, dass erst 15 Prozent der nötigen Arbeiten erledigt sind, berichtet „Bild am Sonntag“. „Die Anzahl von 240 Bauarbeitern ist viel zu wenig“, schreibt Marks nach Angaben der Zeitung. Von den Brandschutzmängeln seien 80 Prozent noch nicht behoben.
Der Ingenieur erwarte für die kommenden Wochen aber eine „deutliche Steigerung“. Neue „Flächenteams“ sollen den BER nun zügig fertigstellen. Bis Ende November soll laut Flughafen-Papier ein neuer „Gesamtterminplan“ finalisiert und anschließend mit den Gesellschaftern abgestimmt werden. Flughafenchef Hartmut Mehdorn soll auf der kommenden Aufsichtsratssitzung Anfang Dezember einen verlässlichen Fahrplan zur Eröffnung des Flughafens vorlegen. Eine Eröffnung des Airports vor Herbst 2016 gilt inzwischen als unwahrscheinlich.
Der designierte Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat angekündigt, den Fortgang der Flughafenbaustelle vorantreiben zu wollen. Es könne nicht sein, dass in Schönefeld kein Fortschritt erzielt werde, sagte Müller am Sonnabend bei seiner Bewerbungsrede um die Wowereit-Nachfolge.
Niemand könne vermitteln, was auf der Baustelle wirklich geschehe und warum dort selten Bauarbeiter zu sehen seien, kritisierte Müller, der voraussichtlich am 11. Dezember zum Regierenden Bürgermeister gewählt wird und dann auch Aufsichtsratschef des Flughafens wird.