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Wenn der Seitensprung zur letzten Station wird

| Lesedauer: 18 Minuten
Antje Hildebrandt
Wenn ein Seitensprung auffliegt, drohen dem Betrogenen schwere seelische Verletzungen

Wenn ein Seitensprung auffliegt, drohen dem Betrogenen schwere seelische Verletzungen

Foto: Anton Ovcharenko / Getty Images/Vetta

Nina Keller ist glücklich verheiratet, hat drei Kinder. Doch etwas fehlt ihr. Dann meldet sie sich bei einer Seitensprung-Agentur an.

Der ist es. Das war ihr erster Gedanke, als sie ihn sah. Sie hatten sich in einem Café verabredet, eine halbe Autostunde von ihrem Zuhause entfernt. Er war schon da, als sie kam. Dunkler Anzug, Krawatte, Hornbrille.

Kein Mann, nach dem sie sich auf der Straße umgedreht hätte. Nur einen Kopf größer als sie, das Haar schon schütter. Ein kleiner Bauch wölbte sich über seiner Hose. Aber so, wie er sie über den Rand seiner Tasse hinweg fixierte, strahlte er etwas aus, was sie anzog.

Nina Keller* sagt, sie habe sofort gewusst, wie dieses Treffen enden würde. „Es dauerte keine halbe Stunde, und wir landeten im Bett.“ Sex in einem Hotel vis-à-vis. Laut, lange und leidenschaftlich. Das Zimmer war möbliert, wie Zimmer für Geschäftsreisende eben möbliert sind. Aber die Umgebung, sagt sie, sei ihr in diesem Moment egal gewesen. „Wir waren auf einer Zielgeraden.“

Einfach mal den Kopf abschalten, sich fallen lassen, genießen

Keller hockt auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer, die Beine angezogen, die Arme schützend um die Knie. Ein modernes Einfamilienhaus im Speckgürtel Berlins, drinnen ein Regal voll mit Spielen und CDs, im Garten ein Trampolin für die drei Kinder, vier, acht und zwölf Jahre alt. Die sind jetzt in der Schule und im Kindergarten, ihr Mann ist im Büro.

Nina Keller schenkt sich noch einen Kaffee ein. Eine schöne Mittvierzigerin, die gerne lacht und es mag, wenn das Leben um sie herum tobt. Bunt, laut und ein bisschen chaotisch. Als Architektin arbeitet sie von zu Hause aus. Sie kann sich ihre Zeit selber einteilen. Gute Voraussetzungen, um sich das zu holen, von dem sie sagt, sie brauche es genauso wie das tägliche Tohuwabohu. Es komme aber viel zu kurz in einem Alltag mit drei Kindern. Einfach mal den Kopf abschalten, sich fallen lassen, genießen.

Ninas Blick wandert durchs Wohnzimmer. Die Wände sind noch kahl. Eine nackte Glühbirne hängt über dem Esstisch. Die Familie ist erst vor einigen Monaten aus Friedrichshain in diese alte Villa am Stadtrand gezogen. Der Traum vom Eigenheim ist noch nicht fertig möbliert. Nina Keller sagt: „Ich bin eher so der provisorische Typ.“

Sie und ihr Mann Nils sind seit zwanzig Jahren verheiratet. Sie haben sich im Studium kennengelernt. Sie sagt, auf einer Party habe er plötzlich vor ihr gestanden. Einen Kopf größer als sie, Brad-Pitt-Dackelblick, ein bisschen schüchtern. „Er war genau mein Typ.“ Ein Foto im Wohnzimmer zeigt einen durchtrainierten Mittvierziger in Badeshorts. Sie hat es im letzten Urlaub an der Nordsee gemacht. Nils baut mit den Kindern eine Burg am Strand.

Kein besserer Ehemann und Vater für ihre Kinder

Sie sagt, sie könne sich keinen besseren Ehemann und Vater für ihre Kinder vorstellen. Keiner koche so gut wie er. Keiner sei so offen dafür, Neues auszuprobieren. Neue Gerichte, neue Länder, neue Arten zu reisen, gestern mit dem Rucksack durch Thailand, morgen mit dem Hausboot durch Holland. Mit keinem könne sie so gut lachen. Und der Sex, der Sex sei auch gut.

Aber wann hätten sie dafür schon mal Zeit. Die Gelegenheiten werden immer seltener, je älter die Kinder werden. Nina seufzt. Es ist zum Haareraufen. Sie sagt, manchmal frage sie sich, wie andere Paare das schaffen, den Sex in ihren Alltag zu integrieren. „Sind Ehe und Leidenschaft überhaupt vereinbar?“

Als Unternehmer ist ihr Mann viel unterwegs. Sie wuppt den Haushalt. Sie geht mit dem Hund raus. Sie macht mit den Kindern Hausaufgaben. Sie sitzt sich den Hintern bei Elternabenden im Kindergarten und in der Schule platt.

Weiche Knie. Herzklopfen. Schwitzige Hände

Und wenn die Kinder abends endlich im Bett sind und sie mal eine Stunde für sich alleine haben, sinkt sie erschöpft ins Bett. Keine Energie mehr, um die „333 Sex-Tipps“ aus der Cosmopolitan auszuprobieren. Sie kichert wie ein Teenager. Und wie ein solcher hat sie sich ja auch plötzlich wieder gefühlt bei ihrem ersten Treffen mit diesem Unbekannten aus dem Internet. Weiche Knie. Herzklopfen. Schwitzige Hände. Wie hatte sie das vermisst. Sie sagt, es sei nicht das erste mal gewesen, dass sie ihren Mann mit einem anderen betrogen habe. Da war der italienische Kollege, der sie nach einem internationalen Architekten-Kongress in sein Hotelzimmer abgeschleppt hatte. Oder der Bruder einer Freundin, den sie nach einer Party vernascht hatte, auf dem Rücksitz seiner Familienkutsche.

Aber das waren Zufallsbekanntschaften. Männer, denen sie nur ein einziges Mal begegnet war und dann nie wieder. Ex und Hopp. Gewissensbisse? Nina überlegt einen Moment. Dann schüttelt sie den Kopf.

Sie sagt, sie ticke in dieser Beziehung wohl eher wie ein Mann. Sie könne Liebe und Sex voneinander trennen. Und diese Begegnungen seien reine One-Night-Stands gewesen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Warum hätte sie ihrem Mann die beichten sollen? „Ich habe ihm ja nichts weggenommen.“

Ein Treffer beim Dating-Portal

Die Geschichte mit dem Unbekannten aus dem Internet war etwas anderes. Nina hatte ihn sich ausgesucht. Sie fand ihn über ein Dating-Portal. Er war einer von sechzig Männern, die sich bei ihr gemeldet hatten.

Eine Freundin hatte ihr von den Kennenlern-Seiten erzählt. Sie war frisch geschieden. Sie fühlte sich leer und allein. Sie brauchte Streicheleinheiten für Körper und Seele. Sie erzählte ihr von Blind Dates mit Männern. Von Fesselspielen mit verbundenen Augen. Und davon, wie sie ihren eigenen Körper mit Mitte vierzig noch einmal neu entdeckte. Nina sagt, das habe ihre Neugier geweckt.

Sie meldete sich bei einem Portal an, ohne Foto. Sie sagt, es sei ein Spiel gewesen. Eigentlich habe sie sich nur umschauen wollen. Doch aus dem Spiel wurde Ernst. „Ruckzuck wurde ich angeschrieben.“ Es war eine neue Welt, die sich ihr da eröffnete. Nina grinst verlegen. So fing es an.

Der Mann aus dem Café hieß Carsten*. Sie wusste vorher nicht, wie er aussah. Auch er hatte kein Foto von sich in sein Profil gestellt. Sie hatte ihm trotzdem geantwortet. Sie sagt, er habe sehr eloquent formuliert, was er im Bett wolle. Schon die Vorstellung habe sie angemacht. „Männer, die mit Worten spielen können, sind eben sexy.“

Der Markt für Seitenspringer boomt

Sie hatte Carsten über das Portal secret gefunden. Der Markt für Seitenspringer boomt. Es gibt unzählige Websites, um Komplizen für ein erotisches Abenteuer zu finden. Und Insider sagen, die seriösen erkenne man daran, dass sie das Gütesiegel „Datenschutzgeprüft“ tragen und ihre Kunden nicht mit nackten Tatsachen köderten.

Die Kunden sind vorsichtig geworden, seit die Branche vor einem Jahr von einem Skandal erschüttert wurde. Der Server eines der größten Anbieter, Ashley Madison – Slogan: „Das Leben ist kurz. Gönn Dir eine Affäre“ – war gehackt worden. Aktivisten, die die dubiosen Geschäftspraktiken der in Kanada ansässigen Firmenzentrale anprangern wollten, stellten einige der 37 Millionen Nutzerdaten ins Internet.

Der Super-GAU für eine Branche, die ihr Geld damit verdient, dass Menschen ihre Partner betrügen und damit riskieren, dass diese seelisch schwer verletzt werden. Thematisiert wird dieser Vertrauensbruch jedoch nicht. Er ist sogar ein Tabu. Anfragen der Berliner Morgenpost bei den größten deutschen Online-Portalen liefen ins Leere.

60 Prozent der Fremdgänger führen eine unglückliche Beziehung

Nur einer ist bereit, darüber zu reden. Wolfgang Herkert, Geschäftsführer von Lovepoint, mit 500.000 Mitgliedern eines der größten und beliebtesten deutschen Seitensprung-Portale. Herkert antwortet schriftlich, per Email. Er sehe seine Dienstleistung nicht als Risiko, sondern als Chance.

Er sagt, 60 Prozent der Fremdgänger führten eine unglückliche Beziehung. Der Seitensprung sei nur die ultima ratio, ein Notausgang. Er berge aber die Chance, eine kaputte Beziehung zu flicken. Schließlich seien 80 Prozent der betrogenen Partner bereit zu verzeihen, vorausgesetzt, der Partner verspreche, es nie wieder zu tun.

Herkert kann das alles mit Studien und Statistiken belegen. Und für den Notfall: Nicht jeder Seitensprung fliege auf. Allerdings gelinge es Frauen besser, eine Affäre zu vertuschen. 63 Prozent der Männer fliegen auf, aber nur 58 Prozent der Frauen.

Vielleicht sogar ein Scheidungsgrund

Nina Keller ist eine von den Frauen, die nie aufgeflogen sind. Ihr Mann weiß nicht, dass sie andere Männer bei Secret gedatet hat. Sie sagt, sie möge sich lieber nicht ausmalen, wie er reagieren würde, wenn er es rausbekäme. Aber es würde ihm weh tun, verdammt weh. Vielleicht wäre es sogar ein Scheidungsgrund.

Ninas Blick fällt auf der Foto an der Wand: Nils und die Kinder, im Urlaub an der Nordsee. Sie sagt, ihr Platz sei hier, an seiner Seite, in dieser alten Villa am Stadtrand. Es ist ihr Hafen, ihr Zuhause. Vielleicht sei ihr das erst durch die Erfahrungen mit den anderen Männern bewusst geworden, wie kostbar dieser Schatz ist. „Zu wissen, wo man hingehört.“

Risiken und Nebenwirkungen des Seitensprungs? Bei Secret will man sich zu dem Thema nicht äußern. Das Portal richte sich nur an Singles, heißt es. Dass es auch von verheirateten Kunden genutzt werde, könne man leider nicht ausschließen. Als Casual-Dating-Plattform, so bezeichnet sich das Unternehmen selber. Eine clevere Strategie.

Die Ehe hat ihr Monopol verloren

Erotische Beziehungen ohne feste Bindung, das klingt unverfänglicher als Seitensprung. Und sie schließen ja auch eine Lücke, die größer geworden ist. Die Ehe hat ihr Monopol verloren. Single. Geschieden. Getrennt. Offene Beziehung. Polygam. Oder: Sag ich nicht. Eine dieser Formen müssen Kunden ankreuzen, wenn sie sich bei Secret anmelden. „Auf der Suche nach Mr. oder Mrs. Right kann es auch eine Zeit geben, die man mit Mr. oder Mrs. Right-now erleben möchte“, so formuliert es der Anbieter auf seiner Homepage.

Kunden ködert er mit dem Rundum-Sorglos-Paket. Neben umfangreichen Sex-Tipps gibt es auch Regeln für das erste Date. Kunden rät das Unternehmen, neuen Bekanntschaften allzu intime Details aus ihrem Vorleben zu ersparen. „Dass der Ex im Bett eine Niete war, gehört nicht zu den Gesprächsthemen.“ Auch Lieblingsstellungen, so raten die Experten für Herzklopfen, sollten nicht vor der zweiten Flasche Wein erörtert werden.

Um die Kehrseite der prickelnden Alltagsfluchten müssen sich Psychologen kümmern. Die Amerikanerin Janis A. Spring ist eine von ihnen. Seit 35 Jahren behandelt sie Paare, deren Beziehung durch einen Seitensprung auf eine harte Probe gestellt wurde. Über ihre Erfahrungen hat sie ein Buch geschrieben: „Nach dem Seitensprung. Wie Sie den Schmerz bewältigen, Selbstvertrauen zurückgewinnen und die richtigen Entscheidungen treffen.“

Was macht der Seitensprung mit den Partnern?

Ihr Buch richtet sich an Paare, die „die Möglichkeit ausloten wollen, ihre Beziehung wieder herzustellen, nachdem einer von beiden oder beide untreu waren“. Spring enthält sich jeder Schuldzuweisung. Wie ihre Kollegen sieht sie sich als Mediatorin. „Wenn einer keinen anderen Ausweg mehr sieht, als fremdzugehen, muss sich auch der andere fragen, ob er diese Situation nicht mit hervorgerufen hat“, sagt Deutschlands bekanntester Paarberater, Michael Mary.

Was macht der Seitensprung mit den Partnern? Das beschreibt Janis A. Spring anhand ausgewählter Beispiele aus ihrer Praxis. Wut, Enttäuschung und Depressionen auf der einen Seite, Selbstekel, Erleichterung und Schuldbewusstsein auf der anderen Seite. Verloren haben beide, und ob es ihnen gelingt, die Beziehung zu retten, hängt von vielen Faktoren ab. Der wichtigste ist aber die Frage, ob es ihnen gelingt, ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Denn genau diese Sprachlosigkeit hat ja dazu geführt, dass sie sich voneinander entfremdet haben. Reden, reden, reden, sind das A und O. Als Beispiel gibt Spring ihren Lesern eine Checkliste an die Hand:

  • Nimm Dir mehr Zeit für Zärtlichkeit


  • Erzähl mir, was Dich tagsüber geärgert hat

  • Sag es mir, wenn Du Dich von mir enttäuscht fühlst.

  • Geh mit mir zu einem Massagekurs

  • Zeig mir auch außerhalb des Schlafzimmers Deine Zuneigung.

Wer bislang nur in Gedanken fremdgegangen ist, kann dieses Buch auch als Warnung verstehen. Zeigt es doch, wieviel Arbeit erforderlich ist, um zu kitten, was vielleicht gar nicht mehr zu kitten ist. Psychologen gehen davon aus, dass jede dritte Beziehung an einem Seitensprung zerbricht. Im schlimmsten Fall behält der Partner eine posttraumatische Belastungsstörung, wie sie sonst nur nach Misshandlungen oder nach schlimmen Kriegserlebnissen auftritt.

Hacker-Angriff auf Dating-Portal Ashley Madison

Vielleicht nimmt er sich sogar das Leben. Das hat der Hacker-Angriff auf das Dating-Portal Ashley Madison gezeigt. In Kanada ermittelt die Polizei inzwischen in zwei Fällen von Suizid. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, wie Nutzern zumute war, deren Email-Adressen, Konto-Nummern und sexuelle Vorlieben plötzlich im Internet standen. Klatsch-Portale durchforsteten die Listen nach den Namen von Promis. Ein Realityshow-Darsteller outete sich selber. Hunter Biden, der Sohn des amerikanischen Vize-Präsidenten, beteuerte auf CNN, dass sein Account bei Ashley Madison eine Fälschung sei.

Zeitungen veröffentlichten Geschichten von betrogenen Ehefrauen und geouteten Männern („Meine Ehe ist ruiniert“). Es gab Ratschläge, was zu tun sei, wenn der eigene Account plötzlich öffentlich wurde. Die Polizei anrufen, wenn man erpresst werde, lautete ein naheliegender Tipp. Mehr konnte man nicht tun.

Nina kannte diese Geschichte noch nicht. Sie zuckt mit den Schultern, wenn man sie fragt, ob sie gar kein schlechtes Gewissen gehabt habe, als sie mit Carsten ins Bett ging.

Aus dem Spiel war Ernst geworden

Nina sagt, sie habe sich nach drei Monaten wieder aus dem Portal abgemeldet. Aus dem Spiel war Ernst geworden. Nils war misstrauisch geworden. Es kam vor, dass sie abends nicht an ihr Handy ging, wenn er von unterwegs anrief. Sie musste sich immer abenteuerlichere Ausreden ausdenken. Gelegentlich ertappte sie sich dabei, dass ihre Gedanken zu Carsten schweiften. Da war etwas zwischen ihnen. Sie wusste bloß nicht, was. Vielleicht wollte sie es auch gar nicht wissen. Sie sagt: „Es wird gefährlich, wenn Emotionen ins Spiel kommen.“

Carsten war nicht der einzige Mann, den sie über das Online-Portal traf. Sieben oder acht werden es wohl gewesen sein, sagt sie. Der jüngste 34, der älteste Anfang sechzig. Alle Akademiker, jeder zweite verheiratet. Und mit allen sei es schön gewesen. Nur einmal sei sie in letzter Sekunde wieder umgedreht. „Das war so ein dominanter Typ, der Frauen für S/M-Spiele suchte. Und als ich dem gegenüberstand, verging mir schlagartig die Lust. Der sah überhaupt nicht dominant aus.“

"Du kannst das Problem nur innerhalb Deiner eigenen Beziehung lösen“

Ninas Augen funkeln. Das Abenteuer ist vorbei. Fast klingt sie ein bisschen erleichtert, wenn sie davon erzählt. Sie sagt, den Männern sei es nicht nur um Sex gegangen. „Die meisten suchten eine dauerhafte Affäre.“ Das hat sie überrascht, nein, erschrocken.

Denn für sie sei der Fall ja klar gewesen. Und vielleicht ist das auch der Grund, warum sie nach drei Monaten einen Schlussstrich gezogen hat. Sie sagt, sie habe Entspannung gesucht. Doch am Ende hätten sie diese Dates gestresst. Die Lügen. Die Ausreden. Die Angst, Nils könne es herausfinden. Das schlechte Gewissen der anderen Männer.

Nina sagt, alle hätten ihr gleich beim ersten Treffen versichert, wie sehr sie ihre Frau lieben würden. Und jedesmal habe sie sich bei der Frage ertappt: „Okay, aber warum schläfst Du dann nicht mit ihr?“

Heute weiß sie, dass sie sich dieselbe Frage auch schon viel früher hätte stellen müssen. Sie sagt: „Sex hin, Einsamkeit her. Du kannst das Problem nur innerhalb Deiner eigenen Beziehung lösen.“

*Name von der Redaktion geändert.

Literaturhinweis: Janis A. Spring, Nach dem Seitensprung. Wie Sie den Schmerz bewältigen, Selbstvertrauen zurückgewinnen und die richtigen Entscheidungen treffen, mvg verlag, 336 Seiten, 16,99 Euro.