Verankert wurde das Verbot in dem Gesetz über gewaltfreie Erziehung aus dem Jahre 2000.
Vorreiter für ein Verbot der Prügelstrafe war Schweden, das Prügel für Kinder vor einem halben Jahrhundert an Schulen und vor mehr als 30 Jahren auch zu Hause verbot. Hingegen wehrt sich Großbritannien beharrlich gegen eine völlige Abschaffung der Prügelstrafe.
In Frankreich stoßen derzeit Pläne einer Abgeordneten der konservativen Regierungspartei UMP auf erheblichen Widerstand, Eltern das Schlagen von Kindern zu verbieten. Selbst die frühere First Lady und Mutter zweier Töchter, Bernadette Chirac, findet den Vorschlag "lächerlich". In der Schule ist aber die körperliche Züchtigung seit 1991 ausdrücklich per Verordnung des Bildungsministeriums untersagt.
Großbritannien hat die lange verbreiteten Prügelstrafen an Schulen abgeschafft - nach mehreren Verurteilungen durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Das Verbot wurde 1987 für öffentliche Schulen verabschiedet und 1999 auch für Privatschulen, wo körperliche Züchtigungen geradezu als Teil der Erziehung galten. Die Londoner Regierung weigert sich aber hartnäckig, auch Eltern das Schlagen ihrer Kinder zu verbieten. Sie setzt sich damit über ein Urteil des Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahre 1998 hinweg, der die Prügel eines Vaters für seinen zwölfjährigen Sohn als Misshandlung gerügt hatte.
In dem als besonders kinderfreundlich geltenden Italien hat der Oberste Gerichtshof zwar 1996 Prügel für Kinder grundsätzlich untersagt. Im Strafgesetz wurde bisher aber nur ein Verbot körperlicher Strafen an Schulen verankert. Für prügelnde Eltern ist keine Strafe vorgesehen.
Schweden ist der Musterschüler unter den EU-Staaten: Bereits 1957 untersagte das skandinavische Land seinen Lehrern, Schüler zu züchtigen. 1979 wurden auch Prügel im Elternhaus verboten. Laut Umfragen sind vor 30 Jahren gut 70 Prozent der Schweden gegen das Prügelverbot gewesen. Heute hingegen befürworte die überwiegende Mehrheit das Verbot.