Brandenburg

Polizei fahndet nach DHL-Erpresser: 40 Hinweise eingegangen

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In dieser Paketstation in Potsdam wurde die Paketbombe aufgegeben, Fahndungsplakat der Polizei

In dieser Paketstation in Potsdam wurde die Paketbombe aufgegeben, Fahndungsplakat der Polizei

Foto: Polizei Brandenburg/picture alliance/BM Montage

Der Erpresser verschickte vier Brief- und Paketbomben an verschiedene Adressen. Die Fahnder veröffentlichen eine MAC-Adresse.

Potsdam/Berlin. f8:e0:79:af:57:eb - diese kryptische Zeichenfolge könnte die Brandenburger Polizei auf die Spur des geheimnisvollen Erpressers „Omar“ führen, der seit Dezember 2017 den Paketdienstleister DHL erpresst.

Bei der Kombination von Zahlen und Nummern handelt es sich um die sogenannte MAC-Adresse (Media-Access-Control-Adresse), die eindeutige Adresse eines elektronischen Geräts an einer Netzwerkschnittstelle. Anhand dieser Adresse ist jedes Gerät genau identifizierbar. Es existieren keine zwei technischen Geräte, die dieselbe MAC-Adresse besitzen.

Nach der Veröffentlichung der Angaben zu dem oder den mutmaßlichen DHL-Erpressern sind in Brandenburg 40 Hinweise eingegangen. Das teilte die Polizei am Montag in Potsdam mit. Ob unter den Hinweisen eine heiße Spur sei, wollten die Ermittler nicht sagen.

Erpresser nutzte mehrere öffentliche WLAN-Netze

Den Ermittlern war es im April gelungen, die Kommunikation des mutmaßlichen Täters via E-Mail auf ein Endgerät der Marke Motorola mit der MAC-Adresse f8:e0:79:af:57:eb zurückzuführen. In allen Fällen nutzte die unbekannte Person zu unterschiedlichen Zeiten mehrere öffentliche WLAN-Netze in Berlin.

Das LKA Brandenburg bittet daher Anbieter öffentlich zugänglicher WLAN-Netze zu prüfen, ob sich die MAC-Adresse f8:e0:79:af:57:eb in diese Router eingewählt hat. Auch private Haushalte können unwissentlich oder auch wissentlich offene Netzwerke betreiben. Der mutmaßliche Täter könnte auch diese für seine Kommunikation genutzt haben.

Die Sonderkommission „Quer“ in Potsdam fahndet seit Dezember 2017 nach dem Erpresser, der sich selbst „Omar“ nennt . Am 1. Dezember 2017 entschärfte die Polizei am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts eine Paketbombe, die an einen Apotheker gegangen war. Weitere explosive Sendungen gingen im Postzentrum Frankfurt (Oder), bei einer Berliner Bankfiliale und zuletzt im April 2018 bei der Handwerkskammer in Berlin ein. Der Erpresser fordert von DHL mehrere Millionen Euro in der Krypto-Währung Bitcoin.

Das Landeskriminalamt fragt:

  • Hat sich das Gerät mit der MAC-Adresse f8:e0:79:af:57:eb in Ihren Router eingeloggt?
  • Wer kann sonstige Hinweise im Zusammenhang mit der MAC-Adresse f8:e0:79:af:57:eb geben?

Bitte übermitteln Sie diese Informationen gerne direkt an die Ermittler der SOKO Quer per E-Mail: soko.quer@polizei.brandenburg.de oder wenden Sie sich an jede andere Polizeidienststelle.

Hinweis: So suchen Sie in Ihrem Router die MAC-Adresse

  1. Webbrowser öffnen
  2. Konfiguration des Routers öffnen (Adresse und Passwort befinden sich auf der Geräterückseite, in der Bedienungsanleitung, oder Sie haben bei der Einrichtung des Routers ein eigenes Passwort vergeben)
  3. Zugangsdaten eingeben
  4. Je nach Router im Menü unter System oder Einstellungen die Ereignisse im Logfile anzeigen lassen

Falls die MAC-Adresse f8:e0:79:af:57:eb dort gelistet ist, wenden Sie sich per E-Mail an soko.quer@polizei.brandenburg.de. Bitte geben Sie in der E-Mail ihren Namen und eine Rückrufnummer an.

( BM )