Berlin. Das große Gräberfeld im Treptower Park wird denkmalgeschützt saniert - und wird nun auch für alle zugänglich sein.
Der Treptower Park ist gerade in der letzten Phase seiner denkmalgerechten Sanierung, die weit über 19 Millionen Euro kosten wird. Schöne Sichtachsen zum Wasser hin wurden wieder freigelegt, der Rosengarten aufgearbeitet und der Karpfenteich entschlackt.
Doch nicht nur der Park wird hübsch gemacht, auch das riesige Sowjetische Ehrenmal mit seinen Monumenten wird saniert. Das Bezirksamt hat sich dafür eingesetzt, dass bei der anstehenden Instandsetzung zugleich auch die Barrierefreiheit hergestellt wird.
Bauvorhaben müssen mit Denkmalpflege vereinbar sein
Dafür wurde bei der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ein Konzept erarbeitet. Wichtig ist, dass diese Arbeiten mit den Vorgaben der Denkmalpflege zu vereinbaren sind. Zwei Bereiche werden künftig besser erreichbar sein: Das riesige, symbolische Fahnenmassiv soll in Richtung der drei Meter hohen Frauenfigur „Mutter Heimat“ zugänglich sein. Ebenso wie der zentrale Bereich, der von den seitlichen Gräberflächen und von der Rondelfläche geöffnet wird. Dafür wird es verschiedenen Rampen geben, die sich ihrer Umgebung gestalterisch so gut wie möglich anpassen sollen.
Informationstafeln besser sichtbar
Auch die Informationstafeln sollen mit dunkelgrauen Granitplatten so abgesetzt werden, damit sie besser sichtbar sind, und um es sehbehinderten Menschen leichter zu machen, sie zu finden und zu lesen. Bereits 2011 wurde die Anlage saniert, damals ging es vorrangig um die Monumente. Bei den aktuellen Arbeiten stehen die Grünanlagen mit ihrer teilweise wuchernden Bepflanzung, die Aufarbeitung der Wege, die technische Aufrüstung des Bewässerungs- und Abwassersystems und die Barrierefreiheit im Vordergrund. Zudem müssen die Treppenanlagen gereinigt, der Baumbestand überprüft werden.
Entstanden ist das größte Sowjetische Ehrenmal in Berlin in den Jahren von 1946 bis 1949. Hauptelement der zehn Hektar großen Anlage ist das Mausoleum mit einem 70 Tonnen schweren und 11,6 Meter hohen Bronzestandbild eines Sowjetsoldaten. Auf seinem Arm trägt er ein gerettetes Kind. Zu seinen Füßen liegt ein zerschmettertes Hakenkreuz. Sein Blick fällt auf die andere Seite: Dort steht die Skulptur der „Mutter Heimat“. Von dort führt eine von Bäumen flankierte Promenade durch zwei stilisierte Fahnen aus rotem Granit zum Ehrenhain. Mehr als 7000 Sowjetsoldaten wurden dort beigesetzt.
Erneuerung mit Etat der Kulturstaatsministerin bezahlt
Noch dieses Jahr soll mit der Renovierung begonnen werden, die Ausschreibung läuft. Die über acht Millionen Euro teure Sanierung wird aus dem Etat der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) finanziert. Im Gräbergesetz von 1992 wurde festgelegt, dass der Bund zur würdigen Erhaltung und Pflege der Gedenkstätten verpflichtet ist.
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