Neue Strategie auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Der zweitgrößte Projektentwickler in der Hauptstadt, die Buwog Group, startet im laufenden Geschäftsjahr 2016/17 erstmals mit Neubauprojekten, die nicht als Eigentumswohnungen verkauft, sondern vermietet und dauerhaft im Portfolio des Unternehmens gehalten werden sollen.
Wie Geschäftsführer Alexander Happ am Rande einer Pressereise für österreichische Journalisten am Mittwoch mitteilte, entstehen die ersten Berliner Neubau-Mietobjekte des in Österreich beheimateten Unternehmens in Grünau und in Tempelhof. So sollen beispielsweise bis 2018 im „Ankerviertel“ genannten Teilprojektes an der Regattastraße in Grünau 86 Wohnungen und innerhalb des Teilprojektes „Seefeld I“ bis 2017 113 Wohnungen zur Miete realisiert werden. Insgesamt entstehen in dem Projekt „52° Nord“ gut 900 Wohneinheiten, darunter auch zahlreiche Eigentumswohnungen.
In Tempelhof am Mariendorfer Weg ist der Bau von 165 Mietwohnungen geplant. Laut Alexander Happ liege das Angebot von Neubau-Mietwohnungen in Berlin deutlich unter der Nachfrage, sodass man dem entsprechen wolle. Die Mietpreise für diese Wohnungen werden nach Angaben des Unternehmens je nach Projekt und Lage zwischen 9 und 13 Euro nettokalt pro Quadratmeter liegen.
Die Buwog Group will bis zum Geschäftsjahr 2020/21 insgesamt 3245 Wohnungen fertigstellen, darunter weiterhin aber auch Eigentumswohnungen, wie der Sprecher des Unternehmens, Peter Dietze-Felberg, gestern sagte. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Buwog bis zur Fertigstellung aller Projekte beträgt dem Unternehmen zufolge etwa 1,15 Milliarden Euro.
Die Entwicklungsprojekte der Buwog seien dort verortet, „wo wir Zuzug wahrnehmen oder erwarten“, sagte Happ. Hochpreisige Gebiete Berlins, wie beispielsweise der Südwesten, seien für das Unternehmen dabei nicht von Interesse. „Wir bewegen uns mehr im mittleren Marktsegment“, betonte Happ. Die Neubauprojekte liegen unter anderem auch in Lichtenberg, Weißensee, Grünau oder in der Europacity an der Heidestraße. In Neukölln plant die Buwog an der Harzer Straße ein neues Stadtquartier in Verbindung mit den denkmalgeschützten Geyerwerken.