Berlin. Bezirksverordnete beschließen: Fahrradfahrer sollen in der Eschersheimer Straße in Tempelhof Vorrang bekommen.
Tempelhof-Schöneberg soll eine weitere Fahrradstraße bekommen. Die Bezirksverordneten hatten kürzlich auf Vorschlag der Fraktion der Grünen beschlossen, dem Bezirk unter anderem mithilfe der Eschersheimer Straße in Tempelhof zu einem „Netzwerk aus Fahrradstraßen“ zu verhelfen. SPD, Linke und CDU hatten ebenfalls für den Antrag gestimmt.
Eschersheimer Straße: Schon jetzt von vielen Radfahrern genutzt
„Nach der Kleinen Bülowstraße werden in diesem Jahr noch die Handjerystraße und die Monumentenstraße als Fahrradstraßen eingerichtet. Weitere Straßen wie die Belziger Straße und die Fritz-Elsas-Straße sind in der Planung“, erklärt Grünen-Politikerin Astrid Bialluch-Liu. Radfahrer genießen auf einer Fahrradstraße Vorfahrt. Die Durchfahrt von Autos, Lkw oder Motorrädern ist nur für Anlieger gestattet.
Die Eschersheimer Straße sei Teil des Vorrangnetzes im vom Berliner Senat beschlossenen Radverkehrsplan. Als Zubringer-Straße zum Tempelhofer Feld und direkt an der Grenze zu Neukölln gelegen, werde sie bereits jetzt von vielen Fahrradfahrern genutzt. Ebenso die im Norden anschließende Oderstraße. Auch sie werde zu einer Fahrradstraße weiterentwickelt. Mit dem Bau von gut 600 Wohnungen am Wohnpark St. Marien in Neukölln östlich der Eschersheimer Straße werde sich die Zahl der Radfahrer noch erhöhen, ist sich die verkehrspolitische Sprecherin sicher.
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Gleichzeitig würden immer mehr Auto- und Lkw-Fahrer die Straße zur Umfahrung der Hermannstraße in Neukölln nutzen. „Die Verkehrssicherheit der Radfahrenden und Zufußgehenden wird dadurch zunehmend gefährdet. Zudem steigt die Lärmbelastung für die Anwohnenden“, so Bialluch-Liu.
Derzeit existiert ein Hochbordradweg in der Eschersheimer Straße. Laut Beschluss soll dieser entsiegelt werden, um Versickerungsflächen zu schaffen.
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg ist nun aufgefordert, bis zur BVV-Sitzung im Mai die ersten Pläne für die Umsetzung vorzulegen.