Berlin. Bei brutalen Angriffen im Weißenseer Park sind am Freitagabend mehrere Beteiligte verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, wurden Polizisten und Rettungskräfte gegen 21.30 Uhr in den Pankower Ortsteil Weißensee alarmiert. Die zum Teil schwer bewaffneten Einsatzkräfte – Fotos zeigen Polizisten mit Maschinenpistolen – trafen dort auf eine größere Gruppe. Nach bisherigen Erkenntnissen und Zeugenaussagen hatten sich der Gruppe zuvor zwei Männer genähert, von denen einer eine Pistole zog. Aus der mutmaßlichen Softairwaffe gab er mehrere Schüsse ab, zielte dann auf den Kopf eines 28-Jährigen und drückte erneut ab. Anschließend schlug er mit der Waffe gegen den Kopf eines 21-Jährigen.
Sein Komplize attackierte laut Polizei zudem eine 17-Jährige mit Tritten in den Bauch sowie eine weitere 17-Jährige mit Schlägen ins Gesicht. Anschließend flüchteten das Duo in Richtung Berliner Allee. Der 28-Jährige, bei dem ein Atemalkoholwert von knapp drei Promille gemessen wurde, erlitt Kopfplatzwunden, kam in ein Krankenhaus, entfernte sich aber bereits vor der Behandlung wieder. Mit einer Platzwunde am Ohr kam der 21-Jährige ebenfalls in ein Krankenhaus, welches er nach einer ambulanten Versorgung wieder verlassen konnte.
Die beiden Mädchen kamen mit starken Bauchschmerzen und dem Verdacht einer Nasenfraktur zu ambulanten Behandlungen in Krankenhäuser und wurden danach den Erziehungsberechtigten übergeben. Die Absuche der Umgebung nach den Tatverdächtigen blieb erfolglos. Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz hat die Kriminalpolizei übernommen. Die Gründe für den Angriff waren zunächst unklar.
Gewalt und Ärger in Berliner Parks: Bezirke reagierten mit Schließungen
Der Weißenseer Park war in den vergangenen Jahren nicht als "Problem-Park" bekannt - ganz im Gegensatz zu Orten wie dem James-Simon-Park oder dem Mauerpark, wo in dem Frühlings- und Sommermonaten Partyexzesse, Sachbeschädigung, Lärmbelästigung und Gewaltvorfälle die Polizei beschäftigen. Die Berliner Bezirke hatte daraufhin teilweise mit nächtlichen Schließungen oder Alokoholverboten reagiert. In diesem Jahr war es in den Berliner Parks bislang ruhig geblieben. Lesen Sie auch: Alkoholverbot in Parks: Ordnungsamt unterstützt Polizei