Berlin. Im früheren Todesstreifen gelegen, steht der Mauerpark in Prenzlauer Berg für Lebenslust, Offenheit und Toleranz. Wenn es nach einer Einschätzung des Berliner Landeskriminalamts geht, werden sich Besucher aber auf eine Schutzmaßnahme einstellen müssen, die diesen Eindruck optisch stören könnte. Laut Bericht des „Tagesspiegels“ sollen Sperren aus Pollern dabei helfen, Terroranschläge zu verhindern. Eine Gefahreneinschätzung des LKA für das vergangene Jahr soll zur Entscheidung geführt haben, dass es einer baulichen Sicherungsmaßnahme bedarf. Dieser Einschätzung hat das Bezirksamt Pankow dann zugestimmt. Die Senatsverwaltung für Inneres hat sich bislang auf Anfrage nicht zu den Plänen für eine Terror-Sicherung des Mauerparks geäußert.
„Wichtig ist eine Lösung, die in der Praxis gut funktioniert“, sagt Alexander Puell, Vorsitzender des Vereins Freunde des Mauerparks. Er vertritt eine Gruppe, die sich für die Schlichtung von Problemen im Park und den Erhalt als friedlichen Freizeitort einsetzt. In diesem Sinne hat auch der Verein mit einer Schutzvorrichtung an Parkzufahrten kein Problem.
Terror-Prüfung belebter Orte nach Anschlag auf den Breitscheidplatz
Es habe schon vor Jahren Diskussionen gegeben, ob man die Pflasterstraße gegen das Befahren von Lieferfahrzeugen für den Trödelmarkt besser absichern sollte, sagt Puell. Erst nach dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz mit einem Lastwagen kam der Terror-Kontext auf, als die Senatsinnenverwaltung publikumsreiche Orte in Berlin auf ihre Gefährdung überprüfen ließ.
Vor allem sonntags zieht es Zehntausende Berliner und Touristen in die Grünanlage zwischen Bernauer Straße und Gleimstraße. Wenn Poller dazu dienten, das Befahren des Parks durch Unbefugte zu verhindern, dann habe man dagegen nichts einzuwenden, sagt Puell.
Im Rahmen einer kompletten Sanierung der 1994 eröffneten alten Hälfte des Mauerparks ab 2022 wird die Stiftung Grün Berlin auch Umweltschäden am Sonnenhügel und der Liegewiese beseitigen, eine Beleuchtung zur Verbesserung des Sicherheitsempfindens einbauen und eine WLAN-Verbindung installieren. Diese Qualifizierungsmaßnahme soll bis 2026 andauern und führt zu einer Teilsperrung des Mauerparks in mehreren Etappen.