Als erster Bezirk will Pankow ökologisches Handeln zum ersten Planungsziel erklären. Bürger fordern deshalb, Bauvorhaben zu schrumpfen.

Dass Berlin seine Wohnungsnot nur mit massivem Neubau lindern kann, ist ein Fakt. Dass Anwohner Acker und Wiesen vor der Bebauung bewahren wollen, gilt seit Jahren als größte Schwierigkeit bei der Planung neuer Stadtquartiere. Auch ihre Argumente, man müsse Kaltluftschneisen und Erholungsflächen erhalten, sind nicht neu. Ziemlich neu ist aber der Klimanotstand, den SPD-, Grünen-, und Linken-Politiker in Pankow – einem Bezirk mit Potenzial für 21.000 neue Wohnungen – ausgerufen haben. Und den Anwohner akzeptieren. Aber anders, als es die Ausrufer des Notstands wohl erwartet hatten. Plötzlich ist der Kampf gegen die Erderwärmung für die Bürger ein Werkzeug. Ein Hebel im Kampf gegen Wohnquartiere auf Feldern in Karow, gegen Nachverdichtung in Alt-Pankow – und selbst gegen ein Flüchtlingsheim in Rosenthal.