Das Strandbad Weißensee ist wieder offen. Der Betreiber lässt offen, ob er eine Insolvenz anmeldet.
Das wegen zerstörter Abwasserleitungen geschlossene Strandbad Weißensee ist seit Freitagmittag wieder geöffnet. Das teilte Betreiber Alexander Schüller mit. Knapp 500 Gäste besuchten nach Angaben des Betreibers vom Samstag das Bad am ersten Tag der Wiedereröffnung. Das Strandbad musste schließen, da beim Bau einer Wohnanlage in der Umgebung das Abwassersystem des Strandbads stark beschädigt wurde. Das Gesundheitsamt hatte deshalb im April die Schließung angeordnet.
Vergangenen Sonnabend gab Schüller bekannt, dass er sich mit dem Bauherrn des Nachbargründstücks für eine zunächst provisorische Reparatur einigen konnte. Container und zwei Abwassertanks, die alle zwei Tage entleert werden müssen, ermöglichen nun vorerst den Betrieb. Zuletzt wurde die Inbetriebnahme des Bades für Juni angekündigt. Langfristig muss jedoch ein komplett neues unterirdisches Leitungssystem verlegt werden. Das wird voraussichtlich erst im nächsten Jahr kommen, sagte Schüller. „Ich bin zuversichtlich, dass das Provisorium im kommenden Sommer ein Ende hat.“
Eine dauerhafte Schließung des Strandbads sei aber nicht mehr zu befürchten. Ob Schüller dennoch einen Insolvenzantrag stellen muss, ließ der 33-Jährige offen. „Zum Schutz meiner Mitarbeiter muss ich vielleicht in die Insolvenz gehen“. Die Lohnkosten der 46 Mitarbeiter machten gut ein Drittel der Kosten aus, sagte Schüller. Bis zum Montag habe der Bauherr des Nachbargrundstücks nun Zeit, zu den Forderungen Schüllers Stellung zu nehmen. Insgesamt macht der Betreiber gegenüber dem Bauherrn 74.000 Euro als Schaden geltend.
dpa