Die Straße zwischen Richard- und Karl-Marx-Platz in Neukölln ist ab sofort für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt.

Eine kleine Menschenmenge hat am Freitag zugesehen, wie Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) die Straße zwischen Richard- und Karl-Marx-Platz mit einem Poller für den motorisierten Durchgangsverkehr sperrte. Kleiner Beifall war zu hören.

„Ich glaube, dass wir einen wichtigen Schritt für die Menschen in Rixdorf machen“, so Hikel. Der Durchgangsverkehr sei in dem Kiez nun mal enorm. Er sei froh, gemeinsam mit den Gewerbetreibenden eine gute Lösung gefunden zu haben und von der Bürgerinitiative Kiezblock Rixdorf beraten worden zu sein.

Hikel: Beobachten, wohin der Verkehr langfristig abfließt

„Wir sind so froh und freuen uns darüber, dass es nun ruhiger wird“, sagte einer der Anwohner. Doch die Bedenken gehen weiter: „Wir wünschen uns, dass da unten ein Schild aufgestellt wird auf dem steht, dass man hier nicht mehr lang fahren kann“, forderte eine Anwohnern.

Hikel versuchte, ihre Hoffnungen mit der Realität zu konfrontieren: Für die erste Zeit könne man sich nichts vormachen, es werde sicher ein, zwei Wochen dauern, bis Autofahrer sich nicht mehr auf den Platz verirrten, entweder aus Gewohnheit oder weil sie noch nicht wissen, dass der Platz nun für den Durchgangsverkehr gesperrt sei. Doch der Bezirksbürgermeister versprach: „Wir werden beobachten, wohin der Verkehr langfristig abfließt.“ Er bedankte sich in einer kleinen Rede bei allen Beteiligten aus Verwaltung und Bürgerschaft und stellte den Poller auf.

Bürgerinitiative fordert Zebrastreifen für die Schulkinder

Doch der Imitative geht die Maßnahme längst noch nicht weit genug: „Die Schließung der Rixdorfer Schnalle kann nur der erste Schritt sein“, verkündeten die Mitglieder in einer Mitteilung. Als Schnalle wird in diesem Zusammenhang die Straße zwischen Richardplatz und Karl-Marx-Platz bezeichnet. Und weiter: „Eine einzige für den Auto gesperrte Straße macht noch keinen Kiezblock.“

Die Initiative hat ein umfassendes Gesamtkonzept aufgestellt und fordert, dass dieses so schnell wie möglich realisiert wird. Denn: Es sei davon auszugehen, dass sich die Verkehrsströme lediglich verlagern und damit nun andere Anwohner betroffen seien. „Mit unseren Konzeptvorschlägen und unserem Netzwerk in der Nachbarschaft und zu Gewerbetreibenden unterstützen wir die Verwaltung gern bei der nun notwendigen Einrichtung der Diagonalsperren in Rixdorf”, so Lena Osswald von der Initiative.

„Haarsträubende und gefährliche Verkehrssituationen“

Die Veränderung der Verkehrssituation betreffe im Übrigen auch die Schulwege von etwa 560 Schülern der Richard-Grundschule: „Wir erleben als Eltern täglich haarsträubende und gefährliche Verkehrssituationen rund um den Richardplatz und im Viertel”, sagte Friedemann Gürtler vom Arbeitskreis Kiezblock an der Grundschule. Es fehlten Fußgängerüberwege für die Schulkinder. Viele Autos parkten im Halteverbot, was die Situation unübersichtlich mache.