Berlin. Das Unternehmen Wall kämpft beim Betrieb seiner öffentlichen Toiletten mit einer eskalierenden Situation. Ein Besuch am Leopoldplatz.
Am Leopoldplatz lässt sich an diesem Mittag erleben, warum der Job für die Mitarbeitenden von Wall so frustrierend sein kann. Erst einen Tag zuvor wurde die Tür der öffentlichen Toilette nahe der Müllerstraße instandgesetzt. Kaum 24 Stunden später ist sie schon wieder defekt. Jemand hat den Zahnriemen zerschnitten, vermutet Sven Eigner, damit der Türautomatismus außer Kraft gesetzt wird und sich die Anlage per Hand öffnen lässt – und so etwa als Rückzugsort für den Drogenkonsum dienen kann. Auf dem Boden der Toilette liegt tatsächlich Alufolie, die genutzt wird, um Drogen wie Crack aufzukochen und zu rauchen. Gerade hat eine Frau die Kabine verlassen. Ein ungewöhnlicher Anblick ist das für Eigner nicht. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wall erleben an diversen Standorten in Berlin regelmäßig Ähnliches.