Berlin. So geht Umweltschutz: Man nehme ein paar animierte Videos mit lockeren Sprüchen, die ungefähr so klingen: „Nice, du fährst mit dem Bike zur Schule?! Mega, ich feier’ dich!“ Dazu ein Arbeitsheft mit verständlichen Texten auf 36 Seiten und lustigen Comic-Figuren. Fertig ist das neue „Umweltschützer*innen-Paket“. Entwickelt wurde es von der Initiative „wirBerlin“, die es am Donnerstag in der Rudolf-Wissell-Schule in Gesundbrunnen vorstellte. Bewirkt werden soll damit vor allem eines – dem sperrigen Begriff Nachhaltigkeit spielerisch Leben einzuhauchen.
Und das Paket, bestehend aus Heft, digitalen Videos, Aufklebern und Plakaten für den Klassenraum traf einen Nerv bei den neun bis zwölf Jahre alten Kindern. Sie bewunderten vor allem die knalligen Videos. Gefördert wird das Projekt mit knapp 50.000 Euro vom Bezirksamt Mitte. Anne Sebald und Melanie Nobis von „wirBerlin“ sowie der Digital-Experte Toby Mory feilten etwa neun Monate daran. Das Paket richtet sich an Schüler des vierten, fünften und sechsten Jahrgangs – aber bislang nur im Bezirk Mitte. Von den Arbeitsheften wurden 5000 Stück gedruckt. Derzeit gibt es in Mitte fast 18.000 Grundschüler. Bezirksstadtrat Carsten Spallek (CDU), zuständig für die Schulen im Bezirk, hob die „ansprechende, kindgerechte Aufmachung“ des Umweltschutz-Pakets hervor. Wie das Projekt „Sauberes Mitte“ gehe es dabei auch um Müllvermeidung und ressourcenschonendes Verhalten. Grundschulen im Bezirk können die Umweltschutz-Pakete für ihre Klassen ab sofort bei „wirBerlin“ bestellen – sie sind kostenlos.
Wie kommt die Idee bei den Pädagogen an? Sebastian Zickert, Klassenlehrer der 5b an der Rudolf-Wissell-Schule, schätzt das Material als hilfreiche Ergänzung ein. Was Nachhaltigkeit bedeute, müsse man an Beispielen erklären, so Zickert. Lob gab es von ihm zum Beispiel für die Darstellung der verschiedenen Mülltonnen-Arten – geordnet nach ihren Farben. „Das ist sehr übersichtlich.“ Insgesamt hätten die Informationen über Ernährung, Rohstoffe, Wasserverbrauch, Kleidung oder Luftverschmutzung im Heft einen hohen Lebenswelt-Bezug für seine Schüler.
Neben allen Fakten wird auf positive Botschaften gesetzt – und auf Vorschläge, wie die Schüler selber aktiv werden können. „Jeder von uns kann etwas verändern und etwas Gutes für die Umwelt tun“, meinte Anne Sebald. Viele Kinder hätten bereits „ein erhebliches Gespür für aktuelle Themen und ihre Auswirkungen“. Das solle gestärkt werden.