Nachwuchs für die Taverne Ousies im Bayerischen Viertel

Weil die Taverne Ousies immer voll ist, gibt's nun noch ein "Geschwisterchen" oben drauf: das Tavernaki Ousia.

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Katja Wallrafen

Weil die Taverne Ousies immer voll ist, gibt's nun noch ein "Geschwisterchen" oben drauf: das Tavernaki Ousia. Die Weinblätter rollt auch hier die Oma. Von Katja Wallrafen Nach gut vier Monaten Renovierungszeit hat am Mittwochabend das „Tavernaki Ousia“ an der Grunewaldstraße 53 in Schöneberg eröffnet. Wo einst „Gadischke“ für gut geschnitte Frisuren sorgte, gibt es ab jetzt Köstlichkeiten aus der griechischen Küche. Die Brüder Athanasios und Niko Gortsas haben auf die vielen Nachfragen ihrer Gäste nach einem privateren Raum reagiert und bieten ab sofort mit der Tavernaki, der kleinen Taverne, eine Art Privatrestaurant und somit Raum für Experimente.

Atmosphäre wie auf einem griechischen Dorfplatz

Ihr gastronomisches Angebot hat sich bislang bewährt: 1999 öffneten sie die „Taverne Ousies“ im Bayerischen Viertel - kleine, schnuckelige Räume, die fast immer voll waren. Die Karte setzt auf griechische Vorspeisen, viele Köstlichkeiten aus der dörflichen Küche. Vor zwei Jahren ist das Team in größere Räume umgezogen, an die Grunewaldstraße 54. Zuvor war das Ladenlokal als Drogeriemarkt genutzt worden - Gäste, die dort früher Babynahrung und Duschzeug kauften, staunten nicht schlecht über das plötzliche Gefühl der Weite. Denn den Brüdern Gortsas ist es gelungen, die Atmosphäre eines Dorfplatzes zu schaffen: Gäste schmausen unter einem schmiedeeisernem Balkon oder neben grünen Fensterläden, sitzen an kleinen, grün-weiß eingedeckten Tischen, an den Wänden lehnen Lebensmittelsäcke und Weinfässer. Die neuen Räume an der Grunewaldstraße 53 sind zweieinhalbmal so groß wie die alten - und immer noch ist es proppevoll, ohne Reservierung bekommt man nur sehr früh oder sehr spät am Abend einen Tisch.

Raum für private Feiern gesucht und gefunden

„Wir sind so oft gefragt worden, ob wir nicht einen Raum für Feiern oder kleinere Gruppen hätten“, schildert Niko Gortsas. Als das ehemalige Friseurgeschäft an der Grunewaldstraße 53 leer stand, beschlossen die Brüder, neue Wege zu gehen und ein weiteres Konzept auszuprobieren. „Wir lassen mit der Tavernaki einen Raum für Experimente - für Geburtstagsfeiern, für romantische Abende, für das Zusammenspiel von Musik und Kulinarik“, sagt Gortsas. „Natürlich gewährleisten wir denselben Service wie im Stammhaus - gutes Essen, freundliches Personal.

Oma rollt die Weinblätter noch selbst

Und wie im Haupthaus werden auch in der Küche der kleinen Taverne die gefüllten Weinblätter wie einst von der Oma von Hand gerollt. Es ist aber auch möglich, dass die Gäste selber kochen.“ Optisch lehnt sich das kleine Geschwisterchen an den Look der großen Taverne an. Grüne Stühle mit Korbsitzfläche, liebevoll ausgesuchtes Dekor, das Niko Gortsas, der übrigens in Kreuzberg aufgewachsen ist, höchstpersönlich auf Berliner Trödelläden zusammengesammelte. Ein ganz besonderes Schmuckstück steht gleich an der Eingangstür: „Ein Tresorschrank aus dem Jahre 1860/1870“, schwärmt Gortsas. „Wie gemacht, um hier unsere Weine zu lagern.“