Berlin. Die Ausstellung „Die Erfindung Kreuzbergs“ erklärt ein Lebensgefühl im wilden West-Berlin.
Jahrzehnte bevor dort an einem 1. Mai ein Bolle-Supermarkt herunterbrannte, Manager Jim Rakete aus einer Fabriketage heraus seine Sekretärin Nena zum internationalen Star machte, „Babylon Berlin“-Regisseur Tom Tykwer das Eiszeit-Kino betrieb und lange auch bevor jedes Schulkind wusste, was Gentrifizierung bedeutet, kamen die Künstler. Sie wurden in den 50er-Jahren Wegbereiter eines bis heute anhaltenden Lebensgefühls im Stadtviertel. Am Freitag eröffnen Kultursenator Klaus Lederer (Linke) und Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) eine Ausstellung, die erklärt, wie der Szenebezirk wurde, was er ist. „Die Erfindung Kreuzbergs“ lautet der Titel einer Schau auf 600 Quadratmetern, die passenderweise im Kunstquartier Bethanien stattfindet – dem ersten besetzten Gebäudekomplex Berlins.