Berlin. Frida und Melina haben sich bei der Chemotherapie im Klinikum Buch kennengelernt. Jetzt kämpfen sie gemeinsam gegen den Krebs.
Auf den ersten Blick wirken die beiden Mädchen wie Schwestern. In Wirklichkeit sind sie Freundinnen, die das gleiche Schicksal teilen. Melina (14) und Frida (13) sind beide an Krebs erkrankt. Durch die Krankheit – Melina ist an Leukämie erkrankt, Frida hat Knochenkrebs – sind sie sich überhaupt erst begegnet: auf der Onkologischen Station in der Kinderklinik in Buch.
Beide erhielten ihre Diagnose im Februar diesen Jahres, im März mussten beide die erste Chemotherapie über sich ergehen lassen. „Es hat dann noch etwas gedauert, bis wir zum ersten Mal miteinander gesprochen haben“, sagt Melina. Inzwischen versuchen die beiden Mädchen, ihre Therapietermine so zu legen, dass sie sich ein Zimmer auf der Station teilen können. „Wenn wir zusammen sind, lässt sich die Zeit im Krankenhaus und überhaupt alles besser aushalten“, sagt Frida.
Wenn sie sich gut fühlen, gehen sie mit ihrem Tropf in den Aufenthaltsraum der Kinderkrebsstation, dort gibt es eine Playstation, Tischtennisplatte, Fernseher und eine Küche, finanziert durch Spenden. Auch Klangschalen- und Musiktherapie wird angeboten.
Auch die Mütter der Mädchen haben sich angefreundet
Melinas und Fridas Mütter, Saskia Coccejus (44) und Beate Kokel (49), haben sich ebenfalls angefreundet. Sie haben sich während ihres Aufenthaltes im Ronald McDonald Haus am Klinikum Buch näher kennengelernt, das den Familien eine Unterkunft bietet, während die Kinder viele Monate lang in der Klinik behandelt werden.
„Es ist wirklich großartig, dass es diese Möglichkeit gibt“, sagt Beate Kokel. „Wir können hier in der großen Küche auch kochen und den Mädchen ein warmes Essen auf die Station bringen.“
13 Appartements stehen für Familien in dem modernen Bau aus Holz und Glas zur Verfügung. Die Aufenthaltsräume laden zum Treffen mit anderen ein, der große Garten bietet Rückzugsorte für Eltern und viele Spielmöglichkeiten für gesunde Geschwisterkinder. Aktuell wird für das Team in dem modernen, hellen Haus eine hauswirtschaftliche Assistenz in Teilzeit gesucht.
Sich auszutauschen tut gut
„Es hilft einfach, sich mit anderen auszutauschen, die in der gleichen Situation sind“, sagt Saskia Coccejus. „Ich habe nach der Diagnose wochenlang gebraucht, um das alles zu begreifen. Auch, dass Leukämie kein Todesurteil sein muss“, sagt die Mutter von Melina. Aber der Kampf gegen die Krebserkrankungen der Mädchen ist schwer und langwierig.
„Anfangs habe ich die Chemo ganz schlecht vertragen. Ich konnte nichts bei mir behalten und habe nur geschlafen. Mein Mund und die Speiseröhre waren offen. Inzwischen geht es besser“, sagt Melina. Auch Frida erzählt von Übelkeit, künstlicher Ernährung, Schmerzen und davon, dass sich ihr Leben nach den Blutwerten richtet. „Wenn die gut sind, können wir mal ins Restaurant gehen. Und ich hoffe, ich kann zum ersten Schultag meine Klasse treffen“, sagt die 13-Jährige.
Melina und Frida haben noch mehrere Monate Chemotherapien und Bestrahlungen vor sich. Am normalen Schulunterricht können sie seit der Behandlung nicht mehr teilnehmen, Freunde treffen ist wegen des Infektionsrisikos schwierig. „Um so besser, dass die beiden sich gefunden haben. Da können sie auch mal gemeinsam über ihre Krankheit lachen“, sagt Melinas Mutter.
Auch die Geschwisterkinder müssen verstehen lernen
„Die seelische Gesundheit ist genau so wichtig für die Kinder wie die Krebstherapie. Da hilft die Freundschaft der beiden sehr“, ergänzt Fridas Mutter. Die beiden Frauen sind ihren jeweiligen Arbeitgebern sehr dankbar, dass diese die Betreuung ihrer kranken Töchter möglich machen. Und dass es Häuser wie das Ronald McDonald-Haus in Buch gibt, die ihnen in der schwierigen Zeit einen Aufenthaltsort in der Nähe ihrer kranken Kinder bieten.
Auch Fridas und Melinas jüngere Schwestern haben dort schon übernachtet. „Ins Krankenhaus darf sie nicht, aber sie versteht nun viel besser, was mit ihrer Schwester passiert und warum sie so oft mit Papa allein ist“, sagt Beate Kokel.
Das Ronald McDonald Haus ist für den laufenden Betrieb auf Spenden angewiesen, ebenso wie die Kinderklinik in Buch für die Ausstattung des Aufenthaltsraumes „Oase“ und für zusätzliche Angebote für die Kinder. Dazu findet am 17. August 2021 die Charity Gala von „Stars in Concert“ im Estrel-Hotel in Neukölln statt.
Wenn es ihnen gut geht, werden Melina und Frida mit ihren Müttern als Ehrengäste dabei sein. Die beiden Mädchen freuen sich schon sehr, nur eine wichtige Frage muss noch geklärt werden: Was ziehen wir an? „Mama da müssen wie noch mal shoppen gehen. Ich will eine Jeans mit Schlag!“, sagt Melina.
Charity Gala am 17. August 2021
- Am 17. August 2021 findet die Charity-Gala mit den „Stars in Concert“ im Neuköllner Estrel-Hotel statt. Mit der ABBA-Show „Thank you for the music“ werden krebskranke und gesundheitlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche unterstützt. Die Sparda-Bank Berlin stellt als Charity-Partner eine Spende in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung, die je zur Hälfte an das Ronald-McDonald-Haus am Kinderklinikum Buch und an die Initiative Kinder in Gefahr geht.
- Konzertbeginn 19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) im Estrel Show-Theater, Sonnenallee 225, 12059 Berlin. Karten für 20 Euro inkl. Begrüßungscocktail bei SP: HEKO, Fernseh-Video-Hausgeräte & Service - Buckower Damm 199, Tel. 030 / 604 29 39 oder bei Angelika Herrmann, Tel. 030 / 742 94 72, E-Mail: angelika_herrmann@icloud.com