Berlin. Die 8. Mordkommission der Polizei Berlin hat die Ermittlungen zu einem versuchten Tötungsdelikt in Reinickendorf aufgenommen. In der vergangenen Nacht hatte ein 61-Jähriger gegen 23.15 Uhr eine Handgranate vor dem Eingang eines Mehrfamilienhauses an der Pankower Allee gezündet.
Nach Angaben der Polizei wurden zwei Frauen im Alter von 42 und 48 Jahren sowie ein ebenfalls 61-jähriger Mann verletzt. Anschließend sei der Tatverdächtige auf die 42-Jährige und den 61-Jährigen zugestürmt und habe diese mit einem Messer angegriffen und verletzt. "Bei dem 61-jährigen Verletzten besteht Lebensgefahr", teilte die Polizei am Samstag mit. Auch die Frauen wurden ins Krankenhaus gebracht.
Nach der Tat flüchtete der Verdächtige in eine naheliegende Kleingartenanlage. Kräfte einer Einsatzhundertschaft nahmen den Mann fest und brachten ihn einen Polizeigewahrsam, wo er der Mordkommission überstellt wurde.
Reinickendorf: Streit zwischen Serben und Bosnier
Bisher sei unklar, in welchem Verhältnis der Angreifer und die Verletzten zueinander standen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Ermittlungen zum Hergang und zum Hintergrund dauerten an. Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem mutmaßlichen Angreifer um einen Serben. Auch die beiden Frauen haben die serbische Nationalität. Der lebensgefährlich Verletzte kommt aus Bosnien-Herzegowina.
Wie die Zeitung "BZ" berichtete, soll es sich um eine Beziehungstat gehandelt haben. Der 61 Jahre alte Serbe habe seine serbische Ex-Partnerin und ihren neuen bosnischen Partner töten wollen. Die Handgranate könnte nach Informationen der Zeitung aus alten Militärbeständen des Bosnien-Krieges stammen.
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