Berlin. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben gegen einen 21-Jährigen, der im vergangenen Jahr auf den Neuköllner Maientagen im Volkspark Hasenheide einen 25-Jährigen getötet haben soll. Die Ermittler gehen von einem sogenannten "Heimtückemord" aus, wie es am Dienstag in einer Mitteilung hieß. Gegen einen 19 Jahre alte Begleiter des Mannes wurde Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung und Beteiligung an einer Schlägerei erhoben.
Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, sollen der 21-Jährige und ein gesondert verfolgter Dritter ihr Opfer hinterrücks angegriffen haben. Der 21‑Jährige und der Dritte sollen ihm dabei Messerstiche vor allem in den Oberkörper versetzt haben. Der 19 Jahre alte Mann soll ihn mit der Faust geschlagen haben, um ihn zu verletzen und seine Gegenwehr zu beeinträchtigen. Das Opfer verstarb trotz sofortiger medizinischer Versorgung noch in der Tatnacht.
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Tödlicher Angriff auf den Neuköllner Maientage: Opfer aus dem Milieu krimineller Clans
Nach Informationen der Berliner Morgenpost ereignete sich der tödliche Angriff am 30. April 2022 im Umfeld krimineller Clans. Bei dem Toten handelt es sich demnach um Mohammed R., einem Cousin von Nidal R. Der polizeibekannte Intensivtäter war am 9. September 2018 am Rande des Tempelhofer Feldes mit acht Schüssen getötet wordem. Nidal R. zählte als feste Größe zum Clanmilieu. Auch der Tote von den Maientagen soll dem Vernehmen nach dem Clanmilieu angehören.
Notärzte hatten nach dem Messerangriff auf dem Festplatz der Maientage noch versucht, das Leben des 25-Jährigen zu retten. Er wurde in das Klinikum Neukölln transportiert. Dort starb er wenig später. Binnen kurzer Zeit hatten sich laut Augenzeugen zwischen 150 und 200 Personen vor der Klinik versammelt. Augenzeugen berichteten von "tumultartigen Szenen".