- Die Suche nach Spuren der Beute aus dem Grünen Gewölbe wurde am ersten Werktag nach den Weihnachtsfeiertagen beendet.
- Polizeitaucher hatten im Neuköllner Schifffahrtskanal nach Schmuckstücken und Hinweisen gesucht.
- Die Suche der Polizei konzentrierte sich auf einen etwa 150 Meter langen Abschnitt des Wasserweges.
Berlin/Dresden. In Neukölln war die Suche nach den Spuren der Beute aus dem Grünen Gewölbe auch am zweiten Weihnachtsfeiertag weitergegangen. Die sächsische Polizei war seit Sonntagmorgen in Berlin unterwegs, um Beweisstücke zu finden. Dabei wurde auch der Neuköllner Schifffahrtskanal am Kiehlufer in Höher der Treptower Straße von etwa 20 Polizeitauchern abgesucht.
Die Suche konzentrierte sich auf einen etwa 150 Meter langen Abschnitt des Wasserweges. Die Maßnahmen wurden von Gruppenstreifen aus Dresden abgesichert.
„Die Maßnahmen werden einige Zeit in Anspruch nehmen“, hieß es zunächst von der Polizeidirektion Dresden, die sich darüber hinaus in Schweigen hüllte. „Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen sind weitere Auskünfte momentan nicht möglich.“
Am ersten Werktag nach den Weihnachtsfeiertagen wurde nun das Ergebnis verkündet: Gefunden wurde nichts.
Grünes Gewölbe: Schmuckstücke im Wert von 113,8 Millionen Euro gestohlen
Am 25. November 2019 wurden bei einem Einbruch in die Schatzkammer des Grünen Gewölbes im Dresdner Residenzschloss Schmuckstücke der sächsischen Könige von unschätzbarem Wert gestohlen. Die Versicherung bezifferte ihn später auf 113,8 Millionen Euro. Die Täter legten Feuer und schlugen die Vitrinen mit Äxten ein, sodass ein Sachschaden von einer weiteren Million Euro entstand.
21 mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten besetzte Schmuckstücke aus dem 18. und 19. Jahrhundert waren mehr als drei Jahre spurlos verschwunden.
Teil der Beute tauchte drei Jahre nach Einbruch in Berlin wieder auf
Seit einem Jahr stehen sechs Mitglieder des Neuköllner Remmo-Clans in der sächsischen Landeshauptstadt vor Gericht, wo sich sich wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung. Im Mai wurde im Gerichtssaal während der laufenden Verhandlung ein siebter Spross der Familie festgenommen, der mutmaßlich an der Tat beteiligt war.
In der vergangenen Woche tauchte überraschend ein Teil der Beute in Berlin wieder auf. Insgesamt konnten nach Angaben der Dresdner Ermittler 31 Einzelteile sichergestellt werden – darunter wohl auch mehrere vollständige Schmuckstücke. Laut der Ermittler hatte es zuvor Sondierungsgespräche zwischen Staatsanwaltschaft und den Verteidigern der Angeklagten gegeben.
Einige Teile fehlen aber nach wie vor – darunter die Epaulette mit dem „Sächsischen Weißen“ – einem knapp 50 Karat schweren Diamanten.
Einer der Angeklagten bereits wegen des Diebstahls der Goldmünze verurteilt
Einer der in Dresden Angeklagten ist auch für den Diebstahl der 100 Kilogramm schweren Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Berliner Bode-Museum im März 2017 verantwortlich.
Das Berliner Landgericht verurteilte ihn und seinen Cousin im Februar 2020 zu einer viereinhalbjährigen Jugendstrafe. Den Einbruch in Dresden drei Monate zuvor soll er während einer Prozesspause begangen haben.